Eine aktuelle E-Commerce Studie legt nahe, dass Endverbraucher oft auf eine persönliche Beratung verzichten, bevor sie eine Versicherung abschließen.
Vergleichsportale sind beliebt
Eine Versicherung auf eigene Faust abschließen? Das identifiziert die neue Studie „Was Versicherte online wünschen und Unternehmen bieten“ des IT-Dienstleisters adesso als absoluten Trend. So verzichten etwa 90 Prozent der Befragten auf eine persönliche Beratung von Vermittlern oder Versicherern. Fast 75 Prozent schließen ihre Versicherung auf dem Kanal ab, auf dem sie ihre Customer Journey begonnen haben.
Für die adesso-Studie wurden in den vergangenen Monaten 1.000 Online-Kunden zu ihrem Einkaufsverhalten und 373 Unternehmen zu ihren Customer-Experience-Management-Aktivitäten befragt.
Dabei zeigte sich auch, dass die Versicherungen am häufigsten über die Website der jeweiligen Versicherer abgeschlossen werden. An zweiter Stelle folgen knapp die Vergleichsportale, die von 62 Prozent der Befragten als Informationsquelle genutzt wurden. Auf der Website der Versicherer informierten sich etwa 50 Prozent.
Ungenutztes Potential im Bereich Social Media
Dabei haben vor allem die jüngeren Befragten ihre Versicherung online abgeschlossen. Bei den Abschlüssen vor Ort haben immerhin 27 Prozent sich vorher noch einmal online informiert.
Dabei lassen laut adesso die Versicherungsunternehmen auch viele Möglichkeiten ungenutzt. Vor allem personalisierte Werbung und Social Media könne die Produkte der jungen Zielgruppe näher bringen. Sehr viel Potential hätte dafür unter anderem YouTube: „Während sich dort mit 88 Prozent die meisten Verbraucher tummeln, nutzen nur 44 Prozent der Unternehmen die Videoplattform als Marketing-Kanal“, heißt es in der Mitteilung. Nur drei Prozent haben laut Studie eine Versicherung abgeschlossen, nachdem sie in den sozialen Netzwerken unterwegs waren.
Stefan Riedel, Vorstandsmitglied von adesso, erklärt: „Es liegt hohes ungenutztes Potential im Bereich der personalisierten Ansprache, in der Bereitstellung von digitalen, abschlussorientierten Angeboten und in der Nutzung verschiedenster Social-Media-Kanäle. Erfolgsorientierte Unternehmen, die diese Chancen erkennen und erschließen, können vor allem bei den jüngeren Zielgruppen punkten.“
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