In der neuen Folge seiner Interviewreihe verschlägt es Felix Anthonj ins beschauliche Roßdorf, in der Nähe von Darmstadt. Hier trifft er Roland Roider, Vorstandsmitglied der Haftpflichtkasse. Ob Privat- oder Geschäftskunden, ob Tierhaftpflicht oder AGG-Versicherung. Seit 120 Jahren ist der Schadens- und Unfallversicherer am Markt und hat in Deutschland rund 1,9 Millionen Kunden.
Mit welchen Investments rüstet das Unternehmen für die Digitalisierung auf? Setzt die Haftpflichtkasse in Sachen Maklerbetreuung und Kundenkommunikation bald auf eine reine digitale Lösung? Und was sind die aktuellen Top-Themen in Bereich Maklerversicherer?
Maklerzufriedenheit im Fokus
Laut Roider arbeitet die Haftpflichtkasse hauptsächlich mit Intermediären, also Maklern und Mehrfachagenten zusammen. So kommen 95 Prozent der Produktion des Maklerversicherers aus diesem Segment. Die Digitalisierung soll also in erster Linie der Zufriedenheit dieses Vertriebskanals dienen. Deshalb hat das Unternehmen bereits letztes Jahr auf papierlose Policen und eine extrem schnelle Policierung am Point of Sale gesetzt. „Innerhalb von drei Sekunden ist die Police beim Makler“, erklärt Roider.
„Digitalisierung in der Frage von zusätzlicher Prozesseffizienz und Automatisierung. Das ist der wesentliche Fokus im Moment.“
99,9 Prozent Erreichbarkeit
Viele Versicherer setzten vermehrt auf rein digitale Lösungen bei der Betreuung von weniger umsatzstarken Maklern. Ist das auch bei der Haftpflichtkasse denkbar? Für Roider geht es hierbei weniger um die Form der Betreuung. Viel mehr um die Erreichbarkeit, Lösungskompetenz und Qualität, mit der Anfragen bearbeiten werden.
„Wir sind ein Unternehmen, das traditionell ohne Maklerbetreuer tätig ist. Seit ganz vielen Jahren. Und insofern haben wir uns an die Erfordernisse des Marktes auch angeglichen. Gleichzeitig schätzen die Makler bei uns auch, dass man uns erreichen kann und zwar zu 99,9 Prozent auf „Erstes Ersuchen“. Dabei lösen wir zu über 90 Prozent endfällig das Anliegen der Makler in diesen Gesprächen.“
Zwei neue Wege
Um das Maximum aus der Unternehmensdigitalisierung herauszuholen, setzt Die Haftpflichtkasse laut Roider auf zwei Wege: Zum einen gibt es einen Abteilungsdirektor, der für alle technischen Anliegen zuständig ist. Beispielsweise Plattformen, Schnittstellen und später KI oder Servicierung. Zum anderen hat sie einen sogenannten Innovationsbereich neu gegründet. Dieser arbeitet mittlerweile seit anderthalb Jahren an verschiedenen Projekten.
Obwohl sogar der traditionelle Maklerversicherer jüngst eine Gesellschaft für Direktvertrieb gegründet hat, sieht das Vorstandsmitglied Roider den klassischen Vertriebskanal nicht in Gefahr.
„Sorge habe ich an der Stelle weniger. Ich glaube, dass der Maklermarkt nach wie vor ein Schwergewicht in der Vermittlung von Geschäft auf längere Frist bleiben wird. Sicher werden sich die Themenstellungen verlagern.“
Die richtige Richtung
Welche Vorteile bietet die Zusammenarbeit mit Friendsurance? Und wie schaut die momentane Lage im Bereich der InsurTechs aus? Und hat Die Haftpflichtkasse als mittelständisches Unternehmen einen Vorteil in Sachen Innovation gegenüber größeren Playern? Das im Interview in voller Länge.
Titelbild: © Flexperto
Beitragsbild: © Die Haftpflichtkasse