Die neuste Ausgabe der Interview-Reihe von Felix Anthonj führt ihn in die schönste Stadt der Welt. Nach München! Hier traf er Martin Gräfer, Vorstandsmitglied der Versicherungsgruppe die Bayerische. Sowie Thomas Wolf, Vorstand der Bayerische Digital AG (BayDIT). Das neueste Projekt des Unternehmens: „die Bayerische goes Amazon“. Geschäftsmodelle umstrukturieren, Neuausrichtung der Kunden durchsetzen und den digitalen Herausforderungen begegnen. Dafür wurden rund 30 zusätzliche Mitarbeiter (teilweise als Nachfolge, teilweise zusätzlich) eingestellt und Investitionen im Bereich Prozessoptimierung und IT-Infrastruktur getätigt.
Doch ist eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann heutzutage noch lohnenswert? Erfolgt die Revolution in der Versicherungsbranche Top-down oder Bottom-up? Und was können traditionsreiche Versicherer Start-ups, FinTechs und digitalen Playern bieten?
„Achtziger Jahre hört sich verdammt lange her an“
Denn zu der Zeit absolvierte Martin Gräfer seine Ausbildung zum Versicherungskaufmann bei der Gothaer. Würde er es wieder tun oder doch lieber etwas mit Medien studieren oder Instagram-Influencer werden?
„Ich würde es jederzeit wieder machen. Aber ich würde hoffe, dass die Ausbildung anders aussieht, als sie damals aussah. Dass sie heute etwas kundenorientierter und moderner ist.“
Wind of Change
Gräfer, „Customer Success“-Spezialist weiß, wie die Kunden mit Produkten und Dienstleistungen der Bayerischen erfolgreich sein können. Doch woher kommt der Change – Top-down oder Bottom-up?
„Sowohl als auch. Du musst bei Top-down die Bereitschaft erzeugen und die Atmosphäre schaffen. Und bei Bottom-up müssen die Ideen kommen. Für uns ist unser Transformationsprogramm „die Bayerische goes Amazon“ eher eine Evolution von unten. Und ich glaube das ist auch die richtige Herangehensweise.“
„Revolution annehmen und sie lieben“
So Thomas Wolf. Der Geschäftsführer der Bayerische IT GmbH weiß, dass es auf die Kollegen ankommt, diese Revolution zu stemmen. So wurden das Anforderungsmanagement und die Verantwortung neu auf die Teams verteilt.
„Aber es sind natürlich Menschen aus der Versicherungswirtschaft, die eine gewisse Unterstützung brauchen und das ergänzen wir dann auch mit entsprechenden Befähigungsmaßnahmen. Damit die Kollegen diese Revolution annehmen und sie selber antreiben.“
Wichtigstes Investment 2019: Verwaltungs- und Bestandshaltungssysteme
Viele Versicherer bauen mittlerweile ihre eigenen Verwaltungs- und Bestandshaltungssysteme auf. Das beste Beispiel: die Softwarelösungen der iS2 Intelligent Solution Services der Bayerischen. Doch noch immer kochen viele Stammvertriebe ihr eigenes Süppchen. Weshalb kommt es nicht zum Zusammenschluss und der Ausarbeitung eines zentralen Bestandsführungssystems?
„Ich glaube, das ist zu viel verlangt von der Branche. Ich würde mir mehr Kooperation wünschen. Aber wenn wir jetzt auf die Bayerische gucken. (…) Wir machen das schon.“
So Martin Gräfer dazu. Wolf sieht das ähnlich und ergänzt:
„Kooperationsmöglichkeiten sind da vielfältig. Das eine ist beim Qualifizieren der Leute, das andere ist beim Mehrfachverwenden standardisierbarer Softwarekomponenten (…). Und viele Start-ups, die haben eine sehr, sehr coole Ideen und sind Feuer und Flamme sie umzusetzen, aber wir können auch was bieten. Wir können nämlich letztendlich genau diesen Marktzugang liefern.“
Zukunft ist Gegenwart
Welche digitalen Tools benötigt der Berater von heute? Ist es nötig, zu einer digitalen Agentur zu werden? Welches IT-Unternehmen oder Projekte würde die Bayerische 2019 gerne aussuchen und ob die Bayerische in zehn Jahren ein Tech-Unternehmen wird? Das erfahrt Ihr im Interview in voller Länge.
Titelbild: © Flexperto
Beitragsbilder: © die Bayerische