Alle Augen wurden gestern nicht nur auf’s Fußballfeld, sondern auch auf die alljährliche Apple-Entwicklerkonferenz gerichtet. Nachdem diese mit einer Schweigeminute den Opfern von Orlando begann, stellte Apple vor allem für iOS 10 einige Neuerungen vor. Was kam bei der zweistündigen Lobpreisung rund um die Apple Watch, dem Mac und iOS 10 heraus?
Neuerungen ab Herbst 2016
Wenn eine Marke wie Apple das eigene Smartphone als „Gold-Standard“ bezeichnet, ist schnell klar, worauf in puncto Entwicklung und Optimierung das Hauptaugenmerk gelegt wurde. Große Neuerungen können Apple-Fans auf dem Gebiet der Personalisierung und Vernetzung erwarten. Sprachassistentin Siri bekommt neue Aufgaben und darf ab Herbst 2016 auch App-übergreifend den Nutzer-Standort übermitteln oder ein Taxi in Auftrag geben. Außerdem wird sie zukünftig nicht mehr nur über das iPhone und iPad, sondern auch über den Desktoprechner Mac zu erreichen sein.
Sie hilft, das eigene Datenchaos zu durchforsten, plant Freizeitaktivitäten, spielt Musik ab und übernimmt die Absage einer Einladung. Auch in puncto Sprachanwendungen soll sich das Betriebssystem iOS 10 verbessern und Konkurrenten wie Amazon und Google die Stirn bieten, die sich im Home-Segment stark verbessert haben. Dennoch wurde der bisher wenig beachtete „Apple-Home“-Service eher stiefmütterlich behandelt.
Messengerdienste im Fokus
Messengerdienste wie iMessage standen dieses Jahr im Fokus der WWDC. Auch hier ist Siri zur Stelle und kann fleißig Fragen stellen und zum Beispiel den derzeitigen Standort verraten. Was aber wäre ein Chat, ohne die Vermittlung von Emotionen mithilfe von Emojis, Sticker und Konfetti?! Sprachnachrichten können nun direkt versendet werden. Spricht ein User laut, so erscheint der Text in einer großen Sprechblase, sagt er etwas leise (wie beispielsweise ein kleinlautes „Entschuldigung“), erscheint er in einer kleinen Sprechblase. Legt man den neuen „Blurred“-Effekt über eine Nachricht, ist der Text erst lesbar, wenn der Empfänger einmal drüber gewischt hat. All diese neuen Funktionen sollen WhatsApp und dem Facebook Messenger natürlich Konkurrenz machen.
Mehr Schnittstellen zwischen mobilen Geräten und Mac
Auch der Bezahldienst Apple Pay soll bald auch über den Desktoprechner verfügbar sein und damit das Online-Shopping erleichtern. Diese Neuerung bringt allerdings nur etwas, wenn die Reichweite des Bezahlservices ausgedehnt wird. Apple plant demnach europaweit mehr Möglichkeiten, mit Apple Pay bezahlen zu können. Wann der Startschuss in Deutschland fällt, wurde jedoch noch nicht verraten. Außerdem sollen Daten, die von einem mobilen Gerät in die Zwischenablage kopiert wurden, auch am Mac eingefügt werden können. Die Entsperrung des Mac’s kann zudem bald auch mithilfe der Apple Watch erfolgen.
Betriebssystem Watch OS 3
Auch die Apple Watch wird mit weiteren Funktionen ausgestattet. So soll das Betriebssystem schneller werden, besser reagieren und mit besseren Apps ausgestattet werden. Dank des Fitnesstrackers „Activities“ kann der Nutzer nun auch mit bestehenden Kontakten konkurrieren.
Hey, Hi, Hello Datenschutz?
Bei all dem Apple-Gehype, das auch in diesem Jahr ohne große Überraschungen auskam, interessieren Nutzer vor allem die Verbesserungen beim Datenschutz. So verspricht Apple, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung standardmäßig einzubauen und Nutzerprofile sowie Daten ausschließlich auf dem jeweiligen Gerät und somit ausschließlich lokal auszuwerten. Auch diese Sicherheitsmaßnahme soll die Konkurrenten WhatsApp und Facebook abhängen, die riesige Datenmengen in Rechenzentren sammeln.
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