Donnerstag, 25. April 2024
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    WordPress, rule the web!

    Mit über 70 Millionen Installationen gilt WordPress dieser Tage als das erfolgreichste Content Management-System weltweit – und das “Schweizer Taschenmesser” des Online Marketings. Entwickler wie Nutzer schätzen insbesondere den erheblichen Funktionsumfang.

    Wir schreiben das Jahr 2003. US-Präsident Bush läutet mit dem Irak-Krieg eine neue Ära der Gewalt in Nahost ein. Das Hoch „Michaela“ beschert dem „guten alten Europa“ einen Jahrhundertsommer. Und in Kalifornien gewinnt Arnold Schwarzenegger den Wahlkampf zum Gouverneur aka „Gouvernator“.

     

    Im gleichen Jahr kündigt in den USA ein gewisser Matthew „Matt“ Mullenweg, erst 19 Jahre jung und Studienanfänger an der Universität Houston, auf seinem Blog etwas an, dessen bahnbrechenden Erfolg er damals sicher noch nicht vorhersah: das Blog-System WordPress.

     

    Vom Fork-Projekt zur Nummer eins

    Einige Monate später, im Januar 2004, war die erste stabile Version von WordPress einsatzbereit. Als „Open Source-System“, einer quelloffenen Software also, die jeder ohne Lizenzkosten nutzen konnte. Im Mai des gleichen Jahres ebnete eine glückliche Fügung den Weg für einen raschen Durchbruch: Movable Type, damals einer der bedeutendsten Anbieter von Blog-Systemen, modifizierte sein Preismodell und forderte von Unternehmen, Organisationen und Behörden nunmehr Lizenzgebühren. Diese Änderung bescherte Mullenweg und seinen Mitstreitern einen wahren Run auf WordPress: die Erfolgsgeschichte begann.

    Was seinerzeit als reines Weblog – also ein Web-Tagebuch – konzipiert war, hat sich inzwischen zu einem der mächtigsten und am weitesten verbreiteten Online- Redaktionssysteme weltweit entwickelt. Rund 60 Prozent aller Webseiten rund um den Globus, die mit einem Content Management-System (CMS) betrieben werden, laufen heute unter WordPress: insgesamt über 15 Millionen Internetseiten in über 120 Sprachen. Dazu zählen große Portale wie CNN, TechCrunch, Spotify, CBS local, Technorati oder mashable.com.

    Neben der „self hosted version“, also den eigenständigen Installationen, betreibt der Hersteller Automattic, dessen Chairan Mullenweg heute ist, über 76 Millionen Blogs unter der Hauptdomain wordpress.com. Rund 55.000 neue Blogs kommen dort täglich (!) hinzu. Mit über 126 Millionen Besuchern monatlich erreicht WordPress.com mehr Traffic als Amazon.com. Schon im Oktober 2007 soll Mullenweg ein Kaufangebot für WordPress über 200 Millionen Dollar ausgeschlagen haben.

     

    Aller guten Gründe sind drei

    Was macht das System so erfolgreich? Techniker wie Marketer sehen im Wesentlichen drei Ursachen: Grund Nummer eins: WordPress ist unkompliziert. In nur fünf Minuten auch von Laien leicht zu installieren. Einfach zu erlernen und zu bedienen. Und nach wie vor lizenzfrei. Grund Nummer zwei: WordPress ist stabil. Eine riesige internationale Entwicklergemeinde treibt den „WordPress Core“ in Sachen Funktionsumfang, Kompatibilität und Sicherheit stetig voran. Ein zentrales Qualitätsmanagement, der „WordPress Codex“, sorgt dabei für klare Regeln, Gos, No-Gos und Konventionen.

    Und Grund Nummer drei: Mit WordPress geht irgendwie alles. Oder zumindest fast alles. Das Repository, ein weitgehend durch die Entwickler qualitätsgeprüftes Schlaraffenland an Erweiterungen, bietet ebenfalls kostenfrei mehr als 40.000 Erweiterungen des Kernsystems. Darin befinden sich nützliche kleine Tools wie Spamfilter, Firewalls oder Social Media-Integrationen. Aber auch umfassende Anwendungen wie Eventkalender, Foren, Umfrage- und Quiz-Tools, geschützte Mitglieder-Bereiche oder gar Shop und Zahlungssysteme. Ergänzt wird dieses Angebot durch eine Vielzahl kostenpflichtiger Erweiterungen, Layouts (Themes) und Zusatzfunktionen, mit denen Softwareschmieden weltweit sich auf Basis des Grundsystems digital ihre Brötchen verdienen. Für Redakteure und Administratoren stehen neben der webbasierten Bedienoberfläche (Backend) auch freie WordPress-Apps für iOS, Android, Windows Phone, Blackberry OS und HP webOS zur Verfügung.

    Was die wirtschaftliche Seite der Dinge betrifft, hatte WordPress schon von Beginn an die Nase vorn. Gegenüber vielen deutlich komplexeren Wettbewerbern im CMS Markt war und blieben die Installation, Konfiguration wie auch die Erweiterung des Systems so unkompliziert, dass vor allem für kleine und mittelständische sowie für preisbewusste Betreiber ein WordPress-Auftritt deutlich attraktiver war und ist als eine Umsetzung mit einem alternativen System.

    Auch viele Agenturen lernten das blaue „W“ lieben: Ermöglichte es doch auch ohne zu hohe Investition in Know-how und Infrastruktur gute Margen. Lediglich IT-Unternehmen war WordPress zuweilen ein „Dorn im Auge“: Denn mit komplexeren Systemen ließen (und lassen) sich schlicht höhere Consulting- und Entwicklungsbudgets erzielen.

     

    Editors best Friend

    Aus der Sicht eines Redakteurs oder des neudeutschen „Publishers“ spielen aber noch andere Faktoren eine Rolle: WordPress war von Beginn an als System konzipiert, mit dem der Website- oder Blog-Betreiber möglichst rasch und wirkungsvoll seine Inhalte, den „Content“, publizieren kann. Und nicht nur das: Über die Jahre kamen immer neue Funktionen hinzu, die auch die Vermarktung der Inhalte – also waschechtes Content Marketing – ermöglichen und fördern.

    Hierzu zählten insbesondere Anbindungen an Social Networks wie Facebook, Twitter, YouTube, Linked-In oder Xing. WordPress ist gegenüber anderen gebräuchlichen Systemen wie Typo3, Joomla oder Contao (ehemals Typolight) durch diesen konzeptuellen Ansatz haushoch überlegen. Dass letztlich auch Google immer stärker so genannten „Qualitäts-Content“ und dessen Aktualität durch entsprechende Ranking-Faktoren förderte, sorgte für zusätzlichen Rückenwind.

    WordPress wurde zum unangefochtenen „Schweizer Taschenmesser“ der Online-Kommunikation – insbesondere für Content Marketer: offen für vieles, preisgünstig in Setup und Betrieb und angenehm im Handling für alle, die mit dem System arbeiten. Für den Gründer und Immer-noch-Entscheider Matt Mullenweg ist die Tragweite der Community, die er mit seinem System geschaffen hat, durchaus greifbar. Und so nimmt es nicht Wunder, wenn er dem Ganzen auch eine gesellschaftspolitische Komponente abgewinnt. Bereits 2013 wurde er zitiert:

    „On the whole, I think the power that online distribution confers is a positive thing for society. Online we can act as a fifth estate.“

     

    WordPress Zahlen & Fakten
    Gründung: 2003

    Installationen weltweit: 74,6 Mio.

    Verfügbare Plugins: 44.225

    Sprachversionen: 120

    Monatliche Besucher wordpress.com: 126 Mio.

    neue Blogs auf wordpress.com täglich: 55.000

     

    Bilder: © mrallen / fotolia.com

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