Lange war er angekündigt, nun ist er vorüber: Der Grundfähigkeiten Fachkongress. Weil die Grundfähigkeitenabsicherung am Markt eine immer wichtigere Position einnimmt, haben sich drei Versicherer erstmalig für einen Fachkongress zusammengeschlossen, um die Thematik weiter zu fördern. Wir waren in München mit dabei – und werfen einen Blick auf die teilnehmenden Versicherer.
Die Bayerische goes Amazon
Für die Bayerische war Maximilian Buddecke, den Leiter Partner- und Kooperationsvertrieb sowie Mitglied des Vorstands die Bayerische ProKunde AG, vor Ort. Er stellte die Bayerische als Traditionsunternehmen mit einem weiten Netzwerk aus Tochterfirmen und Gesellschaften vor. Allerdings sei es seiner Meinung nach sinnlos, in der Vergangenheit zu verharren. Darum reagiere die Bayerische auf den aktuellen Wandel, indem sie das Versichern überflüssig machen wolle. „Niemand wacht morgens auf und hat das Bedürfnis, eine Versicherung abzuschließen“, so Buddecke. So will die Bayerische Kunden in Zukunft dahingehend unterstützen, dass sie gar nicht erst berufsunfähig werden, und sich komplett auf den Endkunden ausrichten. Das „Bayerische goes Amazon“-Konzept bringt neben der stärkeren Ausrichtung auf den Endkunden á la Amazon auch eine Neugestaltung interner Prozesse und eine Überprüfung bestehender Modelle mit.
„Mit der Liebe zur Vergangenheit kann man ein Museum betreiben, aber keinen Versicherer.“ – Maximilian Buddecke
Ein ExistenzPlan für alle Fälle
Das Grundfähigkeitsprodukt der Bayerischen drückt genau diese Ausrichtung auf den Endkunden bereits aus. Denn der „ExistenzPlan“ erlaubt die Versicherung verschiedener Grundfähigkeiten, je nachdem, welche davon im Leben des Kunden eine Rolle spielen. Auch besteht eine Unterteilung in „aktiv“ und „kreativ“, je nachdem, ob der Kunde im Job körperlich aktiv oder eher kreativ beschäftigt ist.
Gothaer fest im Sattel
Der zweite Partner im Bunde ist die Gothaer. Vertreten durch André Schröter, Vertriebskoordinator Leben für den Partnervertrieb. Der älteste Versicherer Deutschlands definiert sich über Tradition, DNA und Resilienz. Also eine gewisse Widerstandsfähigkeit, die es ihm erlaubt, standfest im Markt zu bleiben. Die Gothaer weiß dementsprechend gut, wie wichtig es ist, auf den Wandel zu reagieren. „Du musst am Puls der Zeit bleiben“, so Schröter auf dem Fachkongress Grundfähigkeit. Der Gothaer Fähigkeitenschutz kommt in drei Abstufungen daher: Ein Paket für zehn Grundfähigkeiten, eines für 14 und eines für 18 Grundfähigkeiten.
Tradition trifft Innovation
In Sachen Digitalisierung konzentriert sich die Gothaer auf die Verschlankung von Prozessen und darauf, bestehenden Produkten zusätzliche Flexibilität zu verleihen. So können Makler schon jetzt auf einen Rechner zurückgreifen, der den Weg zum Vertrag verkürzt. Auch gibt es Add-On-Produkte für bestehende Kunden, die ihren Schutz ergänzen wollen. Verträge können so nicht mehr veralten, sondern angepasst werden.
Aus alt mach neu
Auf dem Grundfähigkeiten Fachkongress vertrat Jürgen Wahner, Mitglied des Vorstands, die NÜRNBERGER Versicherung. Die NÜRNBERGER befasse sich bereits seit den Achtzigern mit Biometrie, so Wahner, und tue heute alles, um auch alte Verträge in die heutige Risikopolitik zu übertragen. Auch ist die Nürnberger dabei, Prozesse zu verbessern und für Kunden Kosten und Zeit zu ersparen. Mittels digitaler Applikationen erleichtert sie den Alltag für Kunden und Makler.
Digitale Lösungen
So stellte Wahner beispielsweise den EKS-Navigator vor, ein Tool, das Kunden Fragen zur Einkommenssicherung stellt und anhand dessen einen individuellen Versicherungsschutz zusammenbaut. Für die Makler wiederum gibt es „easyBT“ – eine Web-App, die den Zugriff aufs Ökosystem der NÜRNBERGER erlaubt und dem Makler Informationen zu Beratung, Verkauf und Service zur Verfügung stellt. Zuletzt präsentierte Wahner die NÜRNBERGER Grundfähigkeitsversicherung. Diese erlaubt eine für verschiedene Zielgruppen abgestimmte Absicherung. Mit dabei: Fernfahrer, Berufe mit Infektionsrisiko oder welche, die den Menschen körperlich stark fordern.
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