Eine Geste kann trügerisch sein. Sie können, situationsbedingt, zwei komplett unterschiedliche Dinge bedeuten. So bedeutet das Daumen-Hoch-Handzeichen im Alltag entweder „Super!“, „Bravo“ oder „Klasse Arbeit“, beim Diving aber „Auftauchen“. In der römischen Antike bedeutete die Geste nicht etwa „Leben lassen“, sondern das Gegenteil – „Töte ihn“. Was eine falsche Übersetzung und Kinofilme alles anrichten.
Emojis dagegen sollen Missverständnisse dieser Art verhindern. Facebook hat daher die Palette erweitert und bietet zusätzliche Reactions in Form von Smileys an. Der Nutzer kann Beiträge nicht nur kommentieren, sondern mit passenden Emotionen verknüpfen. Doch gewinnt Liebe oder Wut? Und wie kommen Themen der Versicherung dabei weg?
Daumen schlägt Herz
Anfang 2016 etablierten die sozialen Plattformen ihre lange angekündigten „Reactions„. Seitdem kann der Nutzer jeden Posts und jede Statusmeldung loven, wowen, haten und betrauern.
Spitzenreiter ist das Herzchen mit 45 Prozent. Dies besagt die Analyse von über 1,3 Millionen weltweiten Posts. Die meisten User lieben das kleine pinkfarbene Symbol. Nicht verwunderlich, dass, obwohl auf den zweiten Platz, mit 23 Prozent das lachende Smiley weit abgeschlagen ist. Dahinter folgt das „Wow“ mit respektablen 13 Prozent. Weit hinten tummeln sich als Schlusslichter die „Wut“ und „Trauer“-Reaktionen mit jeweils zehn Prozent.
Jedoch keine Emotion schlägt den Daumen. Der Like-Button wird 20-mal so häufig geklickt wie die Reactions.
Emos geben Likes
Posts, die geliked und bei denen die Emotionen kochen gehen steil. Wenn mindestens 20 Prozent der Interaktionen aus Reactions bestehen, haben diese Beiträge eine zwei bis drei mal höhere Reichweite. Insbesondere Love- und Haha-Reactions verbreiten Beiträge. Die Reichweite steigt um 3,2 als bei Posts, die ausschließlich Likes vorweisen. „Wow“-Smileys haben durchschnittlich eine 3-mal so hohe Reichweite. Die negativen Emotionen wie „Sorry“ und Wut sind konkurrenzunfähig. Sie werden lediglich 1,9- beziehungsweise 1,8-mal öfter gesehen.
Überraschenderweise öffnen traurige Posts Links. Im Schnitt öffnen Nutzer die Verlinkung viermal häufiger als bei wenig emotionalen Beiträgen. Nur „Wow“-Posts bringen noch mehr Klicks. Die Häufigkeit steigt um 5,5-mal. Videos, die viele Wows vorweisen werden 6,7-mal so häufig aufgerufen. Bei „HaHa“-Smileys unter einem Video passiert dies ganze 6,2-mal häufiger.
Die wuterzeugenden Posts halten nicht mit. Am besten schneiden sie bei Kommentaren ab. Sie erhalten um 1,5-mal mehr Kommentare als ein durchschnittlicher, unemotionaler Post. Love- und Haha-Posts ebenfalls. Die Verbreitung von Emotionen ist allumfassend.
Vorurteilsfreie Versicherung
Versicherungsthemen gehen mit dem Trend. Zumindest mit den Likes. Denn die überwiegende Anzahl aller Reaktionen sind Likes (91 Prozent), lediglich neun Prozent sind Emotionen. Dabei erzielen ganze 98 Prozent aller Beträge zumindest ein Reaktiönchen (mindestens ein Like pro Beitrag). Falls Emotionen im Spiel sind, dann durchweg positiv. So sind 50 Prozent lachende Smileys, 27 Prozent staunende und 18 Prozent Love-Emojis. Nur drei Prozent sind wütende und zwei Prozent aller Reaktionen weinende Smileys.
Social-Media Anwendern sollte klar sein: Content für jede Versicherung muss emotional sein und Reaktionen provozieren. Auf die Emotion, fertig – los!
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Quelle Facebook: Fanpage Karma