Freitag, 9. Juni 2023
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    Thomas Cook: “Bitte sehen Sie davon ab, selbst in unseren CallCentern anzurufen”

    Der Name Cook und das Thema Reisen haben eine gemeinsame Geschichte, die einer Achterbahnfahrt gleicht. James Cook, soweit bekannt nicht verschwägert oder verwandt mit Thomas, war berühmter Entdecker und Seefahrer. Thomas Cook der Urvater des Massen-Tourismus. James fiel seiner Reiselust zum Opfer, als er 1779 auf Hawaii von wütenden Inselbewohnern umgebracht wurde. Das Reiseunternehmen, das Thomas einst gegründet hatte, erlebt sein Waterloo immerhin erst knapp 130 Jahre nach seinem Tod.

    Was war passiert?

    1841 wurde das Unternehmen Thomas Cook gegründet. Damit ist Thomas Cook der älteste Reisekonzern der Welt und das zweitgrößte Touristikunternehmen in Europa. Besser gesagt: Es war das zweitgrößte Touristikunternehmen. Denn am Sonntag scheiterten die Investorengespräche. Die Folge: Insolvenz.

    Die Gründe für die Insolvenz der Airline sind vielfältig. Von Abschreibungen in Milliardenhöhe, einem schwachen Reisegeschäft und dem zuletzt schwachen Pfund ist die Rede. Zudem haben sich die seit Jahren andauernden Preiskämpfe in der Reise- und Flugbranche negativ auf das Unternehmen ausgewirkt.

    “Die Verhandlungen sind gescheitert.”

    Das teilt am Montag das Unternehmen auf seiner Webseite mit. Nüchtern und kalt wirkt der Auftritt des einstigen Giganten. Neben dem Impressum gibt es keinerlei Funktionen mehr. Der Verkauf von Reisen sei gestoppt. Gleichzeitig beenden auch die deutschen Tochterkonzerne Neckermann Reisen, Bucher Last Minute, Öger Tours, Air Marin und Thomas Cook Signature ihre Arbeit.

    Thomas Cook
    Screenshot der Webseite von Thomas Cook (www.thomascook.de) vom 23. September 2019

    Und die Reisenden? Ihnen wird von einer selbständigen Kontaktaufnahme zu Thomas Cook abgeraten. Bitte? Genau. Das Unternehmen lässt die insgesamt 600.000 feststeckenden Touristen – darunter auch 10.000 deutsche Urlauber – erst einmal stehen. Bis weitere Informationen kommen.

    Betroffen sind vor allem britische Urlauber. Als Reaktion auf die Pleite will Großbritannien die gestrandeten Urlauber zurückholen. Das gab der britische Verkehrsminister Grant Shapps via Twitter bekannt. Es sei die “größte Rückführungsaktion des Vereinten Königreichs zu Friedenszeiten” geplant.

    Während die Rückholaktion läuft reagiert die britische Regierung bei einer möglichen Finanzierung mit einer Absage. Der Kredit von 150 Millionen Pfund (circa 170 Millionen Euro) wurde von Premierminister Boris Johnson nicht gewährt.

    Schlangen vor der Airline: Und dem Jobcenter?

    Die langen Schlangen vom Flughafen dürften sich bald auch am Jobcenter widerspiegeln. Denn die Insolvenz lässt nicht nur mehrere hunderttausend Urlauber verzweifeln, auch mehr als 21.000 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs. Zwar lotet das Unternehmen laut einer Pressemeldung derzeit “letzte Optionen” für die Angestellten aus, sicher ist jedoch noch nichts. Währenddessen verabschieden sich die Mitarbeiter bereits von ihrer geliebten Airline via Twitter.


    Condor führt Flugbetrieb fort

    Das deutsche Tochterunternehmen Condor fliegt trotz Pleite von Thomas Cook weiter. Zumindest vorerst. Denn auch hier fehlt das Geld. Heute Morgen beantragte der Tochterkonzern bei der Bundesregierung einen Überbrückungskredit, um die Reise- und Flugtätigkeiten aufrecht erhalten zu können. 200 Millionen Euro soll der Staat vorerst für die Airline zur Liquiditätssicherung bereitstellen. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

    178 Jahre ist der Touristik-Konzern Thomas Cook alt.
    600 Tausend Urlauber sitzen wegen der Insolvenz fest.
    10 Tausend von ihnen sind Deutsche.
    21 Tausend Mitarbeiter von Thomas Cook müssen jetzt um Ihre Jobs bangen.
    200 Millionen Euro braucht die Cook Tochter Condor von der Regierung, um die Flugtätigkeit aufrecht zu erhalten.
    30 Millionen Pfund an Boni erhielten die Konzern-Bosse.
    1,7 Milliarden Pfund beträgt der Schuldenberg des Konzerns

    Quellen: bild.de

    Titelbild: © storm / fotolia.com

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