Die neueste Ausgabe der Media Consumption Forecasts der internationalen Unternehmensberatung Zenith Optimedia hat die aktuellsten Medianutzerzahlen für das Jahr 2015 veröffentlicht. Erstmals hat die mobile Nutzungsdauer das Surfen über den Desktop geschlagen und macht 71 Prozent der gesamten Nutzungszeit aus. Für Vermarkter bedeutet das neue Herausforderungen. Denn mit der stetigen Erreichbarkeit kommen auch kleinere Werbeflächen und Ad-Blocker.
Desktopnutzung: Zurück ins Jahr 2010
2014 erreichte das Desktop-Surfen mit 52 Minuten täglich seinen Höhepunkt. Doch die fetten Jahre sind vorbei. Laut Zenith beträgt es nur noch 36 Prozent der gesamten Nutzungsdauer und fällt damit ins Jahr 2010 zurück. Ein weiterer Rückgang ist zu befürchten, denn im laufenden Jahr ist der mobile Internetkonsum um fast ein Drittel gestiegen und würde Ende 2016 für Smartphone und Tablet ein Plus von rund 27,7 Prozent bedeuten. Das macht eine derzeitige Nutzungsdauer von satten 86 Minuten pro Tag. Die Desktopnutzung soll dementsprechend weiterhin rückläufig sein und auf 15,8 Prozent zurückgehen.
Betrachtet man das gesamte Konsumentenranking, ist derzeit allerdings noch immer die Gattung TV mit 177 Minuten täglich der absolute Spitzenreiter. Rechnet man das gesamte Nutzerverhalten zusammen, nehmen die Medien 435 Minuten täglich in Anspruch. 2018 wird sogar von durchschnittlich 448 Minuten ausgegangen.
Weitere Verlierer
Was für Mobile der Anstieg ist, bedeutet nicht nur für den stationären Computer Verluste. Auch Zeitschriften, Zeitungen, Fernsehen, Radio, Kino und das Betrachten von Außenwerbung soll um rund 3,4 Prozent zurückgehen.
Bleibt abzuwarten, welche Nischen sich Vermarkter für Werbeflächen suchen und wie, beziehungsweise ob sie den Ad-Blockern die Stirn bieten. Vielleicht ganz simpel mit besserer Werbung?
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