Letzte Woche berichteten wir bereits über den Verlust von rund 63 Millionen Euro der führenden Bitcoin-Börse Bitfinex. Diese ist mittlerweile wieder online erreichbar und Nutzer können sich durch ein Passwort-Reset wieder einloggen, um den Kontostand zu prüfen. Der Handel ist nach wie vor eingestellt, der Wechselkurs hat sich nach dem drastischen Fall allerdings wieder erholt. Für die Verluste der Kunden sollte eine schnelle Lösung gefunden werden. Letzteres sorgt jetzt für großes Aufsehen, denn die Kunden selbst werden nun zur Rechenschaft gezogen.
Die Kunden trifft bei einem Hackerangriff wohl die geringste Schuld und dennoch hat sich Bitfinex dazu entschlossen, dass jeder ihrer Kunden – und somit auch die, die keine Bitcoins, sondern andere Kryptowährungen auf ihrem Börsenkonto haben – 36 Prozent ihres Guthabens abgezogen bekommen, um das Minus auszugleichen. Die betroffenen Nutzer sollen zur Besänftigung „BFX“ genannte Tokens bekommen, ein Token entspricht einem Wert von einem US-Dollar.
Entschädigung durch BFX-Tokens?
Angeblich sollen die den Kunden zugesprochene BFX-Tokens ein späteres Anrecht auf Entschädigung ermöglichen, die außerdem gegen iFinex-Aktien eingetauscht werden können, wobei es sich wiederrum um das Mutterunternehmen von Bitfinex handelt. Bis die Verhandlungen mit Investoren abgeschlossen sind, bleibt eine entgültige Entscheidung aber noch offen.
Da dies vermutlich nicht der letzte große Hack einer Börse für Kryptowährungen sein wird, sollten Nutzer ihr Guthaben nach dem Handel immer direkt auf ihr Bankkonto oder in eigene Kryptogeld-Wallets umlagern.
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