Guter Content ist aufwendig und muss bezahlt werden. Das gilt nicht nur für Print- sondern auch für Onlinemedien. Die Financial Times macht jetzt darauf aufmerksam und geht mit einer cleveren Strategie gegen Adblocker vor.
Durchlöchert wie ein Schweizer Käse
Die Financial Times geht aktuell einen recht ungewöhnlichen Weg, um sich gegen Adblocker zur Wehr zu setzen. Ausgefallen aber mit ganz viel Raum für Interpretation. Raum ist das richtige Stichwort. Die Zeitung präsentiert Lesern, die einen Adblocker benutzen, nur noch bruchstückhafte Beiträge. Die Online-Artikel werden nicht etwa als Teaser dargestellt, sondern in voller Länge, allerdings mit jeder Menger ausgelassener Wörter. Die Textstellen werden nach dem Zufallsprinzip offen gelassen. Der Prozentsatz der unlesbaren Stellen soll nach eigenen Angaben dem entsprechen, was durch Werbung erwirtschaftet wird. Vom Experiment betroffen ist derzeit nur eine kleine Gruppe von Werbeverweigerern, anderen Lesern werden weiterhin Content-Sperren ausgespielt.
Guter Journalismus kostet!
Wer nicht hören will, muss eben fühlen. Die Strategie soll daher bewusst für Irritationen beim Leser sorgen. Journalistisch hochwertige Berichte müssen erstellt werden, dafür braucht es Arbeitskraft. Und das kostet Geld. Damit Leser auch weiterhin freien Zugang zu Informationen haben, braucht es Werbung, wodurch sich der Aufwand für Online-Inhalte finanzieren lässt.
Auch in Deutschland gehen immer mehr Online-Medien gegen Adblocker vor. So sind etwa Content-Sperren wie sie zum Beispiel die Bild einsetzt keine Seltenheit mehr.
Titelbild: fotolia/Beenana