Samstag, 27. April 2024
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    Stephanie Gasteiger
    Stephanie Gasteiger
    Leitung der NewFinance-Redaktion mit beruflichem Hintergrund in der PR und Wurzeln am Chiemseeufer. Ist ganz nach Friedrich Nietzsche davon überzeugt, dass die Glücklichen neugierig sind. Und ebenso umgekehrt.

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    Marco Niedermaier: Arbeit unter Palmen

    Marco Niedermaier, BU-Experte, FinFluencer und Jungmakler, hat es wieder getan: Die Koffer gepackt und ein Flugzeug in Richtung Thailand bestiegen. Mit im Gepäck: Sein Arbeitslaptop. Denn er entflieht nicht nur dem deutschen Winter, er baut in Südostasien sein Büro auf Zeit auf. Hier berichtet er uns von seinem Arbeitsaufenthalt in einer Heimat fern von der Heimat.

    Ein alter Hase als digitaler Nomade

    Während ich diese Zeilen schreibe, liege ich unter Palmen auf einer thailändischen Insel am Strand. Was daran besonders ist? Heute Mittag, wenn zu Hause in Deutschland der Tag beginnt, muss ich ebenfalls arbeiten. Vier Wochen bin ich bereits mit meiner Partnerin hier, sechs Wochen liegen noch vor uns.

    Als ich mich 2019, nach zwölf Jahren in der Ausschließlichkeit , mit meinem Maklerunternehmen buXperts selbstständig machte, war von Anfang an klar, dass ich nicht nur unabhängig von einzelnen Versicherern, sondern auch von meinem Arbeitsort sein wollte.

    Auch zu Beginn meiner Selbständigkeit verbrachte ich die ersten beiden Monate in Thailand. Damals war ich allerdings noch mehr mit dem Aufbau der Website, der Einarbeitung in die Maklerwelt sowie dem Schreiben der ersten Blogartikel beschäftigt. Mittlerweile dreht sich meine Arbeitszeit überwiegend um meine Kundinnen und Kunden. Wie sich das mit dem Alltag unter Palmen vereinbaren lässt? Darüber möchte ich heute ein wenig berichten. Ebenso darüber, welche Herausforderungen beim Arbeiten als „digitaler Nomade“ so anstehen.

    Lassen sich Kunden und „Lerche” vereinbaren?

    Da ich wirklich ausschließlich online berate und meine Kunden im Durchschnitt gefühlt 386,4 Kilometer von mir entfernt in Deutschland wohnen, das Telefon über einen IP-Anschluss läuft und ich sämtliche Post ohnehin nur digital empfange, sind die Voraussetzungen natürlich sehr gut.

    Als ich damals begann im Außendienst zu arbeiten, bekam ich oft zu hören: „Oh, da musst du auch viel abends arbeiten, wenn die Leute Zeit haben!“.

    Tatsächlich bereitete mir genau das vor dieser Reise die größten Sorgen. Mit einer Zeitverschiebung von plus sechs Stunden ist es für mich als Lerche undenkbar, Termine am deutschen Nachmittag oder Abend wahrzunehmen. Im letzten Winter war ich in Mexiko und empfand dort die Zeitverschiebung mit minus sieben Stunden zum Arbeiten als deutlich angenehmer. Ich war mir einfach nicht sicher, ob sich die Kunden so sehr nach mir richten würden und sich zwischen fünf Uhr morgens und 13 Uhr mittags einen Termin buchen.

    Da meine Samstage durch die berufsbegleitende Weiterbildung zum Fachwirt – die übrigens auch online stattfindet – schon geblockt sind, gab ich als Kompromiss noch jeden zweiten Sonntag ein paar Stunden zur Terminbuchung frei. Nach den ersten beiden Arbeitswochen kann ich sagen: es ist kein Problem.

    Eisbrecher: Ortswechsel

    Ich war wirklich überrascht, als direkt am zweiten Tag nach meinem Urlaub ein Neukunde einen Termin um fünf Uhr morgens, deutscher Zeit, gebucht hatte. Seine Aussage: „Ihr Makler bekommt doch beim Abschluss einer solchen BU-Versicherung ordentlich Provision, ich dachte, dafür kann ich dich schonmal früh raus quälen, wenn du es schon anbietest“.

    Auch wenn ich es nicht jedem Kunden direkt auf die Nase binde, dass ich gerade aus dem Ausland arbeite, so musste ich das an dieser Stelle klarstellen. Zumal es im Fenster hinter mir bereits strahlend hell war, im deutschen Winter währenddessen noch stockfinster. Gespannt darauf, wie der Interessent, den ich vorher noch nie gesehen hatte, reagieren würde, wartete ich auf seine Reaktion – „Cool, wo bist du denn, und wie lange?“. Das Eis war gebrochen.

    Auch im Vorfeld informierte ich einige Kunden, bei denen aktuell eine Beratung lief, über den anstehenden Urlaub mit Verlängerung und dass wir die nächsten Termine am Vormittag oder Wochenenden vereinbaren müssen. Negative Reaktionen erfuhr ich tatsächlich keine. Mag sein, dass es der Eine oder Andere einfach nicht ausgesprochen hat, oder es an meiner überwiegend jungen und digitalaffinen Zielgruppe liegt. Aber:

    Ich habe das Gefühl, dass es hauptsächlich positiv aufgefasst wird, oder es den Leuten ganz einfach egal ist, ob ich mich gerade hier oder da befinde – Hauptsache der Service stimmt.

    Nicht alles läuft wie am Schnürchen

    Dennoch gibt es immer mal wieder auch kleinere Probleme. Nicht nur, dass das Arbeiten mit Laptop in der Hängematte am Strand so gar nicht funktioniert. Ich habe es vor ein paar Jahren mal probiert – zu viel Ablenkung, durch die Sonne zu wenig Sicht auf das Display und sandige Finger und Sonnencreme sind auch nicht so cool auf der Tastatur.

    Nein, es gibt noch mehr: Obwohl wir in unserem Apartment, das wir für insgesamt acht Wochen gemietet haben, rasend schnelles Internet haben, kommt es aufgrund der VPN-Verbindung immer mal wieder zu kürzeren Verbindungsabbrüchen. Auch beim Telefonieren über den IP-Anschluss kommt es dadurch manchmal zu Verzerrungen. Eine Lösung dafür habe ich noch nicht. „Zu Hause“ mit privatem Anschluss könnte man den VPN ausstellen, im Co-Working Space für mich undenkbar.

    Apropos Co-Working Space: Da gehen wir auch ab und zu hin. Da hier die privaten Telefonkabinen nicht klimatisiert sind, funktioniert das allerdings nicht für Termine.

    Beim bisher einmaligen Versuch habe ich mich wie beim Betreten einer finnischen Sauna gefühlt.

    Aber da gibt es sicherlich auch andere und bessere Plätze. Meine Lösung sieht im Moment so aus, dass ich Beratungen aus unserem Gästezimmer heraus mit neutralem und weich gestelltem Hintergrund im Video führe. Ein kleines Ringlicht habe ich mir übrigens extra von Zuhause mitgenommen.

    Außerdem nutze ich ein iPad als externen, zweiten Monitor. Nicht perfekt, aber als Lösung unterwegs echt sehr brauchbar. Insgesamt sind die Arbeitstage deutlich kürzer und auch wenn ich in der geringeren Arbeitszeit produktiver bin, so bleibt dennoch das ein oder andere liegen.

    Es geht um mehr als nur Arbeit

    Aber wir sind auch nicht hier her gekommen, um besonders viel zu arbeiten, sondern um das Leben zu genießen. Um auch im Winter deutlich mehr Zeit draußen verbringen zu können. Und, um sich immer wieder bewusst zu machen: Worauf kommt es wirklich an? Es fühlt sich gut an.

    Neben Freunden und Familie vermisse ich aktuell meine Siebträgermaschine am meisten.

    Aber da es hier ebenfalls nette Menschen in guten Cafés gibt, ist das zu verkraften.

    Auswandern? Zumindest aktuell keine Option, dafür ist es Zuhause auch echt zu schön. Aber so zwei, drei oder vielleicht auch mal vier Monate am Stück über den Winter ins Warme – immer wieder gern!

    YouTube: Business- x Reisetipps

    Auf meinem YouTube-Kanal buXperts erscheinen übrigens nicht nur regelmäßig Videos zur BU-Versicherung, sondern ich arbeite gerade an einer Dokumentation über das Arbeiten als Versicherungsmakler im Ausland. Praktisch die Langversion in bewegten Bildern zu diesem Artikel. Am besten, Ihr abonniert direkt den Kanal.

    Titelbild: © Marco Niedermaier

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