Hat Ashton Kutcher auf das falsche Pferd gesetzt? Möglich. Denn das Berliner InsurTech Wefox, in das auch der Hollywoodstar investierte, wird nun von seinem Konkurrenten Lemonade verklagt. Die Vorwürfe: Urheberrechtsverletzung, Vertragsbruch, Verstöße gegen das Gesetz gegen Computerbetrug und -missbrauch.
Muss nun der Schauspieler zusammen mit den Investoren um sein Investment bangen? Das Unternehmen erhielt bislang in drei Finanzierungsrunden stolze 55 Millionen US-Dollar Wagniskapital. Beide Parteien äußerten sich bereits. Die Schuld soll jeweils beim Gegenüber liegen. Sitzt der Fuchs nun in der Falle?
Wie der Fuchs im Hühnerstall?
So zumindest formuliert es der Vorwurf seitens Lemonade zum Verhalten der Hauptstädter. Wie war es zum Streit gekommen? Wefox betreibt eine Serviceplattform, die Maklern hilft, die Versicherungen ihrer Kunden digital zu administrieren. Mit wenigen Klicks können hier Verträge verwaltet und auch abgeschlossen werden. Außerdem gründete das Start-up im Anschluss die Hausratversicherung ONE, in einer Kooperation mit Stephan Ommerborn. Ebenso Lemonade. Und hier liegt möglicherweise der Hase im Pfeffer.
In der 13seitigen Klageschrift von Lemonade heißt es, Teicke habe nicht nur gegen die Richtlinien mit einer Scheinadresse und falschen Angaben einen Account angelegt, sondern auch fingierte Schadenmeldungen eingereicht. Lemonade behauptet zudem: Dies habe zum Ziel gehabt, Inhalte und Funktionen für die eigene App ONE zu kopieren. So wie etwa den virtuellen Assistenten. Bei Lemonade heißt dieser Maja, bei One Miri. Zufall? Ja, sagt Julian Teicke, CEO der wefox Group, und äußert sich zur Klage gegenüber NewFinance:
„Die Wefox-Gruppe beschäftigt 160 talentierte Mitarbeiter, die ein einzigartiges Geschäftsmodell entwickelt und aufgebaut haben. Daran arbeiten wir Tag für Tag mit großem Engagement. Die jetzt erhobenen Vorwürfe von Lemonade entbehren jeder Grundlage und scheinen eher ein Versuch zu sein, unser Geschäft beeinträchtigen zu wollen und Aufmerksamkeit in den Medien zu erreichen.
Lemonade hatte bereits vor neun Monaten die Vorwürfe uns gegenüber zur Sprache gebracht. Damals wie heute haben wir erklärt, dass die Vorwürfe haltlos sind. Eine Antwort hierauf ist uns Lemonade bis heute schuldig geblieben.“
Zufälle gibt es nicht?
Das meint in diesem Fall zumindest Lemonade-Gründer Daniel Schreiber. In einem Beitrag auf LinkedIn schreibt er, dass es nie zum einem Rechtsstreit hätte kommen müssen:
„Im August haben wir sie gebeten, aufzuhören. Stattdessen forschten sie weiter an unseren Servern, was einen zweiten Brief auslöste, den sie ignorierten.“
Eine diskrete Direktlösung aber habe Wefox nicht annehmen wollen, so Schreiber weiter.
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Wer am Ende Recht behält, werden nun wohl die Gerichte entscheiden müssen. Lemonade war für eine eigene Stellungnahme nicht zu erreichen. Auch der strategische ONE Insurance Partner Munich Re ließ auf Anfrage verlautbaren, dass man sich zu laufenden Verfahren nicht äußern wolle.
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