Microsoft hatte bisher nicht das beste Händchen, wenn es um die Übernahme digitaler Dienste geht. Vor fünf Jahren zahlte das Unternehmen für Skype 8,5 Milliarden US-Dollar, um dann feststellen zu müssen, dass Nutzer lieber über andere Messenger, wie WhatsApp oder Slack kommunizieren. Auch LinkedIn hat vor kurzem erst für negative Hacker-Schlagzeilen gesorgt und performt auch nicht mehr, wie erhofft. Dennoch hat Microsoft das berufliche Netzwerk für 26,2 Milliarden US-Dollar gekauft. Der Plan? Aus LinkedIn soll mithilfe von Office 365 und Dynamics ein Social Workplace werden.
Damit soll Linked zum zentralen Netzwerk von Microsoft werden. Um Outlook, Office, Skype und Windows beruflich nutzen zu können, müssen sich die User aber natürlich erstmal bei LinkedIn registrieren und somit hofft Microsoft auf wachsende Nutzer-Zahlen. Außerdem will das Unternehmen unter der Leitung von CEO Nadella weniger mit Facebook, Google und Apple durch Messengerdienste und Smartphones konkurrieren und sich mehr durch seine bekanntesten Steckenpferde im Geschäftsbereich etablieren. Ganz nach dem Motto: Aus Altem neues machen, anstatt auf unbekanntem Tarain mitzumischen, wie es vor rund drei Jahren mit Nokia der Fall war.
Vorteile für den Nutzer
Durch die Verknüpfung der einzelnen Dienste allein über das LinkedIn-Profil gestaltet sich die berufliche Nutzung schon mal wesentlich einfacher und schneller. Ein weiterer Vorteil ist die gleichzeitige Vernetzung mit anderen Personen und Unternehmen. Egal, ob man gerade Unterstützung bei einem Projekt benötigt, in ein Meeting eingeblendet werden möchte oder ein Newsfeed über den neuesten Stand der Dinge informieren soll. Mit dem Social Workplace soll das bald kein Problem mehr sein.
Die wichtigsten Schnittstellen
Während Microsoft mit Office, Outlook, Skype und der persönlichen Assistentin Cortana behilflich ist, ergänzt LinkedIn mit Jobsuchenden, Personalabteilungen und Institutionen wie zum Beispiel Universitäten, die das Netzwerk kostenpflichtig nutzen. Weiteres Microsoft-Plus ist die Cloud namens Azure sowie die Unternehmenssoftware Dynamics, die die User optimal vernetzen, um die Arbeitszeit effizienter gestalten zu können.
Da kann man nur hoffen, dass sich die Nutzer vom Mehrwert des Netzwerks LinkedIn überzeugen und sich nicht von penetranten Newslettern und gehackten Accounts abschrecken lassen. Ganz abgesehen von den Microsoft-Aktien, die derzeit leichte Verluste einfahren und somit auch die Anleger skeptisch bleiben lassen.
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