Soziale Netzwerke machen Europäer träge. Die Aussage klinkt paradox, doch wenn es um die Beschaffung von Informationen außerhalb Twitters, Facebooks und Co. geht, sind die europäischen User regelrecht faul. Einmal eingeloggt, bewegen sie sich nämlich nicht mehr raus. Sie verweilen lieber inmitten der schnelllebigen Informationsflut des Social Web. Nachhaken, mehr Wissen außerhalb der Social Media? Fehlanzeige!
Deutsche und Franzosen besonders träge
Besonders deutsche und französische User werden regelrecht vom Social Web verschlungen. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle „Adobe Digital Insights (ADI) EMEA Best of the Best 2015 Report“. Dafür wurden etwa 100 Milliarden Visits auf über 3.000 Websites in fünf europäischen Märkten analysiert: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Benelux und Skandinavien. Zudem wurden mehr als 5.000 Internetnutzer nach ihrem Verhalten befragt.
Die Briten sind im Vergleich noch am ehesten bereit sich aus dem Social Web zu lösen und weitere Information außerhalb einzuholen.
Brand Engagement – Marken werfen ihre Netze aus
User in den Fängen sozialer Netzwerke, ein gefundenes und überaus erfolgreiches Fressen für große Marken und ihr Konzept der Kundenbindung. Rund 90 Prozent der Europäer nutzen Facebook um mit einer Marke zu interagieren. Danach folgen Instagram (59 Prozent), Twitter (53 Prozent) und Pinterest (42 Prozent). In Schweden erfreut sich Snapchat sogar mit 33 Prozent großer Beleibtheit, während die Deutschen (14 Prozent) dem neuen Messaging-Dienst noch mit Skepsis begegnen.
Laut Report sind mittlerweile alle großen Top-Marken Europas in den sozialen Netzwerken, vorzugsweise Facebook und Twitter, vertreten. Ganz vorne dabei sind Unternehmen aus den Bereichen Retail, Reisen und Media & Entertainment. Ganz vorn an die Spitze setzte sich letzterer mit einer generierten Traffic-Rate von 7,6 Prozent, begünstigt durch Breaking News, eines der beliebtesten Content-Formate im Social-Web.
Königsdisziplin Targeting
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Branchen aller Couleur in den sozialen Netzwerken angekommen sind. Entscheidend für dauerhaftes Brand-Engagement ist das Targeting, denn rund ein Drittel ist von den Werbeanzeigen genervt, wenn es den Marken nicht folgt. Etwa jeder fünfte User hat sich allerdings erfolgreich einspinnen lassen, und für ihn relevante Produkte gekauft.
Titelbild: © fotolia/ViewApart