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28.05.2018 Jochen Kauper

VW drückt aufs Gas, Tesla und Daimler in der Klemme

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Daimler

Irgendwann sollte auch der letzte an der Börse verstanden haben, dass der Abgas-Skandal von VW längst abgehakt ist. Die VW-Aktie hat sich seit Bekanntwerden des Diesel-Dilemmas und den knackigen Rücksetzer im September 2015 bis auf 86,36 Euro fast verdoppelt. Im Nachhinein war der Dieselskandal für VW vielleicht sogar gut. Die Führungsetage wurde nahezu komplett umgekrempelt und VW bekommt einen grünen Anstrich. Neu-Vorstand Herbert Diess wird die komplette Flotte elektrifizieren. 2019 beginnt in Zwickau die Produktion der VW-Elektroauto-„Familie“ I.D. Tochter Audi bringt seinen E-Tron SUV Ende 2018, Porsches Mission E wird 2020 in die Verkaufsstores kommen.

80 neue Stromer wird VW bis 2025 in den Markt drücken. Die Batterien dafür hat VW sich längst gesichert. Vor wenigen Tagen gab VW einen Deal über 40 Milliarden Euro bekannt.

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Fehlt noch ein kurzer Blick auf die Q1-Zahlen: Der Umsatz ist in den ersten drei Monaten um knapp vier Prozent auf 58,2 Milliarden Euro geklettert. Das Betriebsergebnis lag bei 4,2 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr erwarten Diess & Co einem Anstieg beim Umsatz um fünf Prozent. die operative Rendite soll zwischen 6,5 und 7,5 Prozent liegen.

BMW muss Gas geben
Ex-BMW-Vorstand Norbert Reithofer hat mit dem i3 und dem i8 zwei tolle und visionäre Autos umgesetzt. Im Anschluss ist die Entwicklung bei BMW völlig eingeschlafen. Viele Top-Manager wechselten zur Konkurrenz oder wurden von chinesischen Start-ups abgeworben um dort den Aufbau eines Elektroautos voranzutreiben. Bestes Beispiel: Carsten Breitfeld, der für FMC den Stromer Byton geformt hat.
Die BMW-Zahlen waren einmal mehr ohne Esprit. Der Umsatz legte den Rückwärtsgang ein. Minus 5,1 Prozent auf 22,7 Milliarden Euro. Und das trotz höherer Auslieferungen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank um 3,1 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro.

Auch Daimler hat im ersten Quartal etwas schlechter abgeschnitten als erwartet. Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 39,8 Milliarden Euro. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdiente Daimler mit 3,3 Milliarden Euro rund zwölf Prozent weniger. Und dennoch schraubte Daimler-Chef Zetsche den Ausblick für 2018 leicht nach oben. Das Ebit soll etwas anziehen. Bislang war von einer Stagnation die Rede. Dennoch bleibt Zetsche seit Monaten neue Entwicklungen in Sachen Elektromobilität schuldig. Auch der Deal mit Geely entwickelt sich zur Hängepartie.
Daimler steckt derzeit ohnehin in der Klemme: Dem Autobauer droht der Rückruf von mehr als 600.000 Dieselfahrzeugen. Wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, geht das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einem konkreten Verdacht nach, dass bei diesen Fahrzeugen unzulässige Abschalteinrichtungen die Wirkung des Abgassystems möglicherweise manipulieren.

Pessimismus wächst
Und was macht in der Zwischenzeit Elektroautopionier Tesla?
Elon Musk kritisiert lieber die Schar der Analysten für ihre „unprofessionellen“ Fragen. Es gibt mehr und mehr Zweifel am hochgelobten Elektroautopionier. Sogar Dauer-Bulle Adam Jones von Morgan Stanley hat das Kursziel für Tesla von 376 auf 291 Dollar gesenkt. Vom Gros der Analysten wird 2019 mittlerweile ein Verlust erwartet. Die Probleme beim Bau des Model 3 seien nicht schnell lösbar und „strukturell“.

Auch Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut rudert zurück. „Tesla wird 2025 deutlich überholt sein von den Deutschen. Elon Musk schafft es nicht, in die Gänge zu kommen, und damit schmilzt sein Vorsprung. Wenn dann der Porsche E-Mission und der Audi e-tron und die Mercedes GQ laufen, wird es sehr eng werden. Er hat Spielereien gemacht, die Tesla die Zukunft kosten. Tesla läuft die Zeit weg.“

Fazit: In den letzten Wochen haben sich Autoaktien wieder aufgerappelt. Es scheint sich an der Börse die Meinung durchzusetzen, dass die deutschen Autobauer den Swing hin zur Elektromobilität sowie Mobilitätsdiensten meistern werden. Vielleicht sollten die Anleger generell umdenken: BMW, Daimler und VW werden in der Zukunft keine reinen Old School Autobauer mehr sein. In den Autos der Zukunft wird jede Menge High-Tech stecken. Gut möglich, dass man mit Mobilitätsdiensten und Zusatzangeboten weitaus profitabler wird als in der Vergangenheit mit dem Bau der Motoren.

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Es bleibt dabei: DER AKTIONÄR favorisiert VW. Auch die größten Kritiker von VW sollten mittlerweile eingestehen, dass VW in Sachen Elektromobilität ordentlich Tempo macht. Diess und Co setzen Ideen schneller und konsequenter um als die beiden Konkurrenten BMW und Daimler.

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