Spesen-Skandal bei Deutscher Bank: Mitarbeiter sollen 22 Millionen verprasst haben

Deutsche Bank

Foto: Arne Dedert / dpa
Von: Kai Weise

Außer Spesen nichts gewesen?

Die Deutsche Bank schreibt rote Zahlen, ihr Chef John Cryan verlangt einen harten Sparkurs – aber die Investmentbanker der Deutschen Bank haben es offenbar umso kräftiger krachen lassen!

► 22 Millionen Euro soll eine Londoner Abteilung der Bank in nur einem Jahr verpulvert haben: für Luxus-Hotels, einen Limousinen-Service und teure Wochenend-Trips.

Mehr als eine Million Euro allein für Taxi-Fahrten! Pro Mitarbeiter der 800 Banker umfassenden Abteilung in London bedeutet dies fast 30 000 Euro pro Jahr. Öffentlich wurde dies jetzt, weil es selbst einigen in der Bank zu bunt wurde.

Das berichten die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf das britische Online-Portal dealbreaker.com

Demnach rief der Chef der Deutsche-Bank-Abteilung für Europa, den Nahen Osten und Nordafrika, Alasdair Warren, seine Mitarbeiter zur Ordnung – mit einer Power-Point-Präsentation, in der die immensen Kosten aufgelistet werden.

Die Spesen seien innerhalb nur eines Jahres um 40 Prozent gestiegen, heißt es in der Zusammenstellung. Grund: 3700 Flüge, von denen drei Viertel nicht zu rechtfertigen seien. Sprich: teure Wochenend-Trips!

Ganz schön gute Laune bei den Vorsitzenden der Deutschen Bank: CEO John Cryan mit seinen Stellvertretern Christian Sewing (l.) und Marcus Schenck (r.) bei der Vorlage der Jahresbilanz

Ganz schön gute Laune bei den Vorsitzenden der Deutschen Bank: CEO John Cryan mit seinen Stellvertretern Christian Sewing (l.) und Marcus Schenck (r.) bei der Vorlage der Jahresbilanz

Foto: Thomas Lohnes / Getty Images

Hinzu kamen 8100 „nicht zu rechtfertigende“ Hotel-Übernachtungen: Buchungen in besonders teuren Hotels. Und das, obwohl die Deutsche Bank überall auf der Welt Extra-Konditionen mit Spitzen-Hotels ausgehandelt hat. 

In der Londoner City sollen die Banker einen teuren Limousinen-Service genutzt haben. Dies sei „nicht zu erlauben“. Ansage von Abteilungs-Chef Warren für künftige Fahrten: „Rufen Sie sich ein einfaches Taxi!“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.