Zum Inhalt springen

Lange AGB Verbraucherschützer mahnen PayPal ab

80 Seiten lang und "formal unverständlich": Der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert die neuen Geschäftsbedingungen des Onlinebezahldienstes PayPal - und fordert eine Unterlassungserklärung.
PayPal-Logo (Illustration)

PayPal-Logo (Illustration)

Foto: Lukas Schulze/ dpa

Verbraucherschützer haben den Onlinebezahldienst PayPal wegen seiner neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) abgemahnt. Das teilte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mit. Die Experten halten die Vorgaben für zu lang und außerdem für zu kompliziert. Der vzbv forderte demnach von PayPal eine Unterlassungserklärung.

PayPal verstoße gegen den "gesetzlich vorgeschriebenen Grundsatz der Transparenz und benachteiligt die Verbraucher", kritisierte der vzbv. Nicht nur wegen der "formalen Unverständlichkeit der AGB", sondern auch wegen der erforderlichen Zeit, um sie vollständig zu lesen und zu verstehen, liege ein Wettbewerbsverstoß vor, bemängelte der vzbv.

PayPal hat nun bis Ende Februar Zeit, um die geforderte Unterlassungserklärung abzugeben. Zuerst hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe über die Abmahnung berichtet.

PayPal ist ein weit verbreitetes virtuelles Zahlungssystem. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge weltweit mehr als 200 Millionen aktive Kunden.

"Unverständlich formuliert"

Es könne nicht sein, dass Nutzer weit mehr als eine Stunde aufbringen müssten, um die neuen AGB vollständig zu lesen, sagte Carola Elbrecht vom vzbv. Ausgedruckt seien die AGB 80 Seiten lang. Frühere Befragungen hätten ergeben, dass Verbraucher für Datenschutzerklärungen maximal fünf Minuten opfern möchten.

PayPal mache auch nicht transparent, "was sich für Verbraucher durch die Anpassung im Januar änderte", kritisierte der Verband. Nutzer müssten also die kompletten Bedingungen lesen. Außerdem hätten wissenschaftliche Textanalysen ergeben, dass die AGB unverständlich seien, teilte der vzbv mit.

Die Funke Zeitungen berichteten, dass PayPal die Angelegenheit prüfe. Einer Sprecherin zufolge wolle sich die Firma derzeit aber nicht weiter dazu äußern.

brt/AFP