Nach Protesten in Moskau

Russische Medienaufseher drohen Youtube

Youtube ist nach Protesten ins Visier der russichen Medienaufsicht geraten
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Youtube ist nach Protesten ins Visier der russichen Medienaufsicht geraten
Nach den Protesten und Massenfestnahmen in Moskau haben die russischen Medienaufseher den Internetriesen Google aufgefordert, Werbung für nicht genehmigte Proteste auf seiner Plattform Youtube zu verbieten. In einem Schreiben wird das Unternehmen aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, mit denen verhindert werden solle, dass für nicht zugelassene Proteste geworben werde, teilte die Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor am Sonntag mit.
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Konkret beklagt die Behörde demnach "Strukturen", die YouTube-Kanäle nutzen, um Push-Nachrichten über solche Aktionen zu verbreiten. Darüber beklagte sich bereits am Samstag Andrej Klimow vom russischen Föderationsrat. Menschen würden mit so etwas manipuliert, sagte er nach Berichten russischer Medien. "Sie erhielten ohne Grund Informationen aus Quellen, die sie nie abonniert hatten."

Auf Youtube sind viele Videos veröffentlicht worden, die das teils harte Durchgreifen der Polizei bei Festnahmen zeigen. Allein in den vergangenen drei Wochenenden wurden mehr als 2000 Menschen in der russischen Hauptstadt festgenommen.

Es gibt auch Videos bei Youtube von der Demonstration am vergangenen Samstag, zu der nach Schätzungen der Organisatoren mehr als 50 000 Menschen gekommen waren. Diese Kundgebung hatten die Behörden im Gegensatz zu den Protesten an den Wochenenden davor genehmigt.

Roskomnadsor drohte Google, sollte eine Reaktion ausbleiben,werde dies Russland als feindselige Einmischung in innere Angelegenheiten Russlands und in demokratische Wahlen betrachten. Dann behalte man sich das Recht vor, "angemessen" darauf zu reagieren.

Wie die FAZ ergänzend berichtet, habe das soziale Netzwerk eine große Bedeutung für die russische Opposition, weil es nicht so stark vom Kreml kontrolliert werden kann. Einige Regierungskritiker betrieben deswegen auf Youtube einen eigenen Kanal. Russlands Regierung sei bereits gegen Facebook, Twitter und den Messengerdienst Telegram vorgegangen.

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