Prognose

Influencer Marketing wird 2019 eine halbe Milliarde Euro schwer

Immer mehr Unternehmen investieren in Influencer Marketing
Fotolia / gustavofrazao
Immer mehr Unternehmen investieren in Influencer Marketing
Für die deutschen Medien dürfte das neue Jahr - mal wieder - wirtschaftlich herausfordernd werden. Darauf deutet zumindest die aktuelle Werbemarktprognose von JOM hin. Glaubt man der Hamburger Mediaagenturgruppe, dann werden die Werbeumsätze der Medien hierzulande in diesem Jahr nur minimal steigen - trotz einer durchschnittlichen Steigerung der Werbepreise um 7 Prozent. Aufhorchen lässt die Prognose für die noch immer recht junge Disziplin Influencer Marketing.
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Satte 24 Milliarden Euro werden Unternehmen laut JOM in diesem Jahr netto in Werbung investieren. Damit würden die Spendings im dritten Jahr infolge zulegen - diesmal allerdings lediglich um knapp 1 Prozent. Der Werbemarkt hinkt damit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hinterher. Nach aktuellen Prognosen soll die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 1,5 Prozent wachsen. 


Die Verschiebung der Werbespendings in Richtung Digital wird sich auch 2019 mit ungebremster Geschwindigkeit fortsetzen. Nach Einschätzung von JOM werden vor allem die Vermarkter von Online-Bewegtbild und Adressable-TV profitieren. Die Markt- und Mediaforscher der Agenturgruppe glauben, dass immer mehr Werbekunden von der Möglichkeit, ihre Kampagnen über Youtube oder Mediatheken regional auszusteuern, Gebrauch machen werden. 

Aufhorchen lässt die Prognose für die noch immer recht junge Disziplin Influencer Marketing. JOM zufolge werden die Unternehmen hierzulande in diesem Jahr eine halbe Milliarde Euro in die Hand nehmen, um mit Youtube- und Instagram-Stars und -Sternchen zu werben. Tendenz deutlich steigend.

Wir werden mittelfristig sinkende TV-Werbeinvestitionen verzeichnen.
Volker Neumann
Volker Neumann, JOM
JOM
Volker Neumann, JOM
Auch die Verdrängung des klassischen, auf Desktop-Rechner optimierten Online-Banners durch mobile Werbeformate soll 2019 an Fahrt aufnehmen. JOM rechnet hier mit einer "signifikanten Verlagerung". Wenn es eine Gattung aus der "alten Medienwelt" gibt, die derzeit einen Höhenflug erlebt, dann Out of Home. JOM sagt voraus, dass sich der vor allem durch DOOH ausgelöste Boom der Außenwerbung fortsetzen wird. 

Während die JOM-Marktforscher den Disziplinen Radio und Online-Audio ebenfalls Zuwächse prognostizieren, müssen sich die TV-Konzerne auf schwierige Zeiten einstellen. "Die TV-Sehdauer junger Menschen unter dreißig ist in den vergangenen fünf Jahre um circa 20 Prozent gesunken. Dies führt zwangsläufig zu Veränderungen in der Struktur des Marktes. Sprich, wir werden mittelfristig sinkende TV-Werbeinvestitionen verzeichnen", sagt JOM-Geschäftsführer Volker Neumann. Wie schnell es mit den TV-Spendings bergab gehe, hänge davon ab, ob sich Plattformen wie Netflix oder Amazon für Werbungtreibende weiter öffnen, so Neumann weiter. Zudem bleibe abzuwarten, in welchem Ausmaß die TV-Konzerne von neuen technischen Möglichkeiten, allen voran Adressable-TV, profitieren können. mas

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