Pace

Dieses Karlsruher Start-up macht aus jedem Auto ein Connected Car

Die Pace-Gründer Robin Schönbeck, Martin Kern und Philip Blatter (v.l.n.r.)
Louisa Summer
Die Pace-Gründer Robin Schönbeck, Martin Kern und Philip Blatter (v.l.n.r.)
Die Autowelt von morgen ist vernetzt - das sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Ein junges IoT-Start-up aus Karlsruhe will an dieser Entwicklung partizipieren und bietet eine Technologie an, die aus einem gewöhnlichen Fahrzeug ein smartes Auto macht - völlig egal von welchem Hersteller der Wagen kommt. Unser Start-up der Woche.
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Das 2015 gegründete Start-up Pace hat sich auf die Fahnen geschrieben, jedes "normale" Auto zu vernetzen. Drei Freunde mit einem Faible für Fahrzeuge hatten sich damals zusammengetan und eine Plattform entwickelt, die direkt in die Steuergeräte der Autos integriert wird. Angeboten werden mittlerweile Funktionen wie ein automatischer Notruf, ein elektronisches Fahrtenbuch, das Auslesen und Erklären von Fehlercodes und der Performance Monitor mit Echtzeitdaten aus dem Inneren des Autos. Gründer und Co-Geschäftsführer Martin Kern erklärt sein Geschäftsmodell gegenüber HORIZONT Online:

"90 Prozent der Autos auf europäischen Straßen sind 'offline'"

Pace-Gründer Martin Kern
Pace
Pace-Gründer Martin Kern
Eine Minute im Aufzug mit einem potenziellen Investor. Wie lautet euer Elevator Pitch? Pace betreibt eine der größten herstellerübergreifenden Connected-Car-Plattformen und Big-Data-Clouds. Auf dieser Basis bieten wir eine Vielzahl von Mehrwertdiensten für B2B-Kunden, beispielsweise Remote Diagnose und Kundenbindung für Autowerkstätten sowie cloudbasierte Microservices für Automobilhersteller wie unsere mobile Bezahlfunktion fürs Tanken. Darüber hinaus ist Pace eines der führenden, markenübergreifenden Connected-Car-Systeme für den Autofahrer, mit neun innovativen Funktionen, die das Autofahren sicherer, günstiger und angenehmer machen.

Warum besteht Bedarf an eurem Produkt? Nach wie vor sind über 90 Prozent der Autos auf europäischen Straßen "offline" und die wenigen, modernen "Connected Cars" stellen in der Regel nur eingeschränkte Connected-Car-Funktionen und limitierte Datenzugänge zur Verfügung, die durch den Automobilhersteller kontrolliert werden und oft teuer bezahlt werden müssen. Wir können diese Autos alle herstellerunabhängig zu Smartcars machen, indem wir sie mit der Pace-Cloud verbinden. Sowohl der Autofahrer selbst als auch von ihm autorisierte B2B-Partner können dann auf Basis der Fahrzeugdaten eine Vielzahl von Mehrwertdiensten nutzen.
Start-up der Woche
In der Rubrik "Start-up der Woche" stellen wir einmal in der Woche eine junge Firma vor, die mit innovativen Geschäftsideen einen Wirtschaftsbereich aufmischt. Die Start-ups werden subjektiv von der HORIZONT-Onlineredaktion ausgewählt.


Wie seid ihr auf die Idee gekommen? Alle drei Gründer haben zwei Dinge gemeinsam: Wir sind sowohl Autoenthusiasten als auch Technikfans, die sich immer für die neuesten Innovationen begeistern können. Die Tatsache, dass in modernen Autos eine riesige, wertvolle Datenmenge existiert, auf die der Autofahrer keinen Zugriff hat, war der ursprüngliche Auslöser für die Entwicklung von Pace. Der erste Schritt war daher auch die Entwicklung der Pace-App und dem finanzamtkonformen Pace-Fahrtenbuch. Da die Nachfrage nach diesen Services auch im B2B Bereich sehr groß ist, arbeiten wir inzwischen auch viel mit etablierten Partnern wie beispielsweise DEKRA, SAP und Automobilherstellern.

Wie verdient ihr Geld? Endkunden bezahlen einmalig 119 Euro für das Pace-System. Unser Fokus liegt aber auf dem Geschäft mit B2B-Kunden mit unterschiedlichen Subscription- und Softwarelizenz-Modellen (SaaS und Big Data Lizenzen).

Vor welchen Herausforderungen steht ihr in den nächsten Monaten? In den nächsten Monaten werden zwei Bereiche im Fokus stehen. Einerseits arbeiten wir an mehreren sehr spannenden, vertraulichen Projekten mit B2B-Partnern, die teilweise schon in Q2 2019 live gehen werden, andererseits stehen mit dem Gefahrenwarner und unserem Connected-Fueling zwei neue Funktionen für das Pace-System auf der Roadmap, die wir beide in 2019 releasen werden.

Wie steht euer Unternehmen in fünf Jahren da? Pace wird die führende, herstellerunabhängige und markenübergreifende automotive Big Data und Connected Car Plattform in Europa. PACE wird der Standard für viele Connected Car Funktionen und wird sowohl in Neufahrzeugen als auch in einer Vielzahl von Aftermarket-/Nachrüstsystemen integriert sein.

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