Milliardeninvestition in der Bay Area: Google investiert eine Milliarde Dollar in den Bau von neuen Wohnungen

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In diesem und im vergangenen Jahr steckt Google mehrere Milliarden Dollar in Immobilien und baut neue Niederlassungen und Rechenzentren rund um die Welt – eine wichtige Investition in die Zukunft. Aber auch den Heimatmarkt hat man weiter im Blick und hat dort nun eine ähnlich hohe Investition zum Bau von Wohnungen angekündigt. Google wird insgesamt mehr als eine Milliarde Dollar ausgeben, um etwa 15.000 neue Häuser und Wohnungen in der Bay Area zu errichten.


Die Mieten in der Bay Area sind in den vergangenen Jahren in astronomische Höhen geschossen, sodass selbst gutverdienende Menschen sich dort nicht immer ein zu Hause leisten können. Das hat dazu geführt, dass sehr viele Menschen mit Shuttle-Bussen anreisen müssen (die teilweise von den Unternehmen betrieben werden), die manchmal auch mehr als eine Stunde unterwegs sind. Google als einer der größten Arbeitgeber in der Region, der das Problem indirekt mitverschuldet hat, möchte die Situation nun verbessern.

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Google-CEO Sundar Pichai hat nun angekündigt, im Laufe der nächsten 10 Jahre über eine Milliarde Dollar in den Bau von Wohnungen und Häusern zu investieren. Der Großteil dieses Betrags wird in Form von Grundstücken zur Verfügung gestellt, in deren Besitz das Unternehmen seit längerer Zeit ist. Die Grundstücke, die nun von Büroflächen zu Wohnflächen umgewidmet werden sollen, haben laut der Ankündigung einen Wert von etwa 750 Millionen Dollar.

Da die Grundstücke alleine niemanden weiterbringen, investiert das Unternehmen weitere 250 Millionen Dollar in den Bau der neuen Wohnungen. Aber auch damit ist noch nicht Schluss: Google.org stellt weitere 50 Millionen Dollar zur Verfügung, die dafür eingesetzt werden sollen, Obdachlosen zu helfen und ihnen ein Dach über den Kopf zu bescheren. Dieses Geld geht an diverse Organisationen und wird zusätzlich zu den bisherigen Google-Spenden in Höhe von über 20 Millionen Dollar für diesen Zweck gespendet.

Von diesem Geld sollen etwa 15.000 Wohnungen und Häuser errichtet werden – zum Vergleich: Im Jahr 2018 wurden in der gesamten Region 3.000 Wohnungen gebaut. In Mountain View wurden solchen Projekte bereits erfolgreich umgesetzt und nun soll es auch auf andere Hotspots der Bay Area ausgedehnt werden. Die Rede ist von San Jose und Sunnyvale.



Das sind nun sehr große Summen, mit denen CEO Sundar Pichai hantiert. Google ist bekannt dafür, sich für solche sozialen Zwecke zu engagieren und immer wieder sehr hohe Geldbeträge zu spenden, für soziale Zwecke zu investieren und auch viele Projekte zu unterstützten. Eigens dafür gibt es schon seit vielen Jahren den immer wieder als „philanthropischen Arm“ bezeichneten Ableger Google.org. Aber natürlich muss man eine solche große Ankündigung auch hinterfragen.

Fraglich ist, was es bedeutet, wenn Google davon spricht, 750 Millionen Dollar an Land und 250 Millionen Dollar an Baukosten zur Verfügung zu stellen. Für wen? Die große Frage ist, wem der Grund und die Häuser und Wohnungen später gehören werden, denn verschenken wird man es wohl kaum. Aus der Ankündigung geht das nicht hervor, aber vermutlich hat Sundar Pichai hier einfach nur angekündigt, Wohnungen und Häuser zu bauen, die dann an die eigenen Mitarbeiter oder auch andere Menschen vermietet werden. Dann wird daraus keine Spende, sondern eine reine Investition.

Es kann auch ganz anders sein, aber ohne weitere Details ist die Ankündigung erst einmal nicht viel wert. Interessant dabei ist auch, dass Pichai davon spricht, mit San Jose und Sunnyvale produktive Gespräche zur Umwidmung zu führen. Das klingt so, als wenn noch längst nichts beschlossen ist und die Aussicht auf das große Geld diese Prozesse nun beschleunigen soll. Aber wie gesagt, jeder muss sich selbst ein Bild darüber machen, ob das nun reine Großzügigkeit ist – die ich Google nicht absprechen möchte, das hat man oft genug bewiesen – oder eben doch nur ein mächtiger Hebel, um geplante Investitionen voranzubringen.

» Ankündigung im Google-Blog

Siehe auch
» Strenge Geheimhaltung & Geflecht von Tochterfirmen: Kritik an Planung & Bau von Googles Rechenzentren




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