Niantic: Maßnahmen gegen Massenaufläufe bei Pokémon Go beschlossen
Eigenheimbesitzer haben ein Recht auf 40 Meter Abstand zum nächsten Pokéstop, ab zehn Trainern am gleichen Ort blendet die App einen Hinweis ein. Niantic hat einer Reihe von Maßnahmen bei AR-Games zugestimmt, die wegweisend für die Branche sein dürften.
In Deutschland war es die Girardet-Brücke in Düsseldorf, die wegen Pokémon Go in die Schlagzeilen geriet: Mitten im Sommer 2016 hatten sich dort wochenlang teils mehrere Dutzend Menschen versammelt, um ein besonders seltenes virtuelles Taschenmonster zu fangen. Solche Massenaufläufe soll es künftig nicht mehr - oder zumindest weniger häufig - geben: Das Entwicklerstudio Niantic hat im Rahmen einer Gerichtsverhandlung einer Reihe von Maßnahmen zugestimmt, mit der sich etwa Anwohner besser wehren können.
Als vermutlich wichtigste Maßnahme sagt Niantic zu, innerhalb von 15 Tagen auf Beschwerden über zu viele Spieler an einem Ort zu reagieren, und alles "wirtschaftlich Sinnvolle" zu unternehmen, um etwa einen Pokéstop zu verlegen. Besitzer von Eigenheimen haben ein Recht darauf, dass sich derartige Sammelstellen mindestens 40 Meter von ihrem Haus entfernt befinden. Das klingt nicht viel, wäre aber für einige Betroffene 2016 durchaus eine Verbesserung gewesen - es gab Fälle, in denen Spieler im Sammelwahn etwa in Gärten eingedrungen sind.
Niantic will außerdem eine Datenbank aufbauen, in der problematische Stellen festgehalten werden, enger mit anderen Kartenanbieten wie Google Maps kooperieren und mögliche Schwierigkeiten aus dem Weg schaffen sowie auf eigene Kosten mit einem externen Beratungsunternehmen nach weiteren Lösungsmöglichkeiten suchen.
Außerdem soll künftig immer dann, wenn die Systeme des Herstellers mehr als zehn Spieler an einem Ort entdecken, ein Hinweis in der App eingeblendet werden, mit dem die Anwender um ein rücksichtsvolles und ruhiges Verhalten gebeten werden.
Die Maßnahmen sind das Ergebnis einer Sammelklage, die mehrere betroffene Anwohner in den USA gegen Niantic eingereicht hatten. Abschließend muss noch das Gericht zustimmen, aber das gilt als höchst wahrscheinlich, schreiben US-Medien wie The Hollywood Reporter. Die Regelungen könnten nur in den USA eingeführt werden - aber es wäre höchst seltsam, wenn Niantic sich nicht weltweit anwendet. Für die Kläger sind jeweils 1.000 US-Dollar an Entschädigung vorgesehen, die Anwälte wollen rund 8,13 Millionen US-Dollar.
Die Einigung dürfte nicht nur für Pokémon Go gelten, sondern unter anderem auch für das nächste AR-Spiel von Niantic. Das hat nämlich ebenfalls das Potenzial, die Massen auf die Straße zu treiben: In Harry Potter - Wizards Unite gehen Spieler, soweit bekannt, mit ihrem Smartphone auf die Jagd nach den magischen Wesen aus den Büchern und Filmen. Das Programm soll noch 2019 erscheinen, ein genauerer Termin liegt nicht vor.
Jurassic Alive Alive ist da viel besser, man muss das Haus gar nicht oft verlassen. Mir...
Du hast nur deshalb nichts davon gehört, weil es einfach nur ne Handvoll Spieler waren...
Die Anzahl derer die $1000 bekommen muss man jetzt erst noch herausfinden. Potentiell...
werden diese Ihre Eltern verfluchen, wenn sie grade einen Pokestop in Sofareichweite...