Spielebranche: Weiterhin keine Förderung für Entwickler durch den Bund
Auf der Gamescom 2019 haben Politiker wie Andreas Scheuer der Spielebranche noch vollen Einsatz versprochen. Das hat nicht viel gebracht: Auch nach Abschluss der Haushaltswoche des Bundes steht statt der erhofften 50 Millionen Euro schlicht kein einziger Euro für Entwickler zur Verfügung.
Am 12. September 2019 wurde im Bundestag der Haushalt des Verkehrsministeriums besprochen. Dabei ging es um Mittel für die Bahn, für Radwege und den weiteren Ausbau von Breitbandverbindungen. Kein Thema war hingegen die Förderung der Spielebranche - laut einem Bericht von Gameswirtschaft wurde darüber auf der Sitzung schlicht nicht debattiert.
Das überrascht insofern, als dass der zuständige Minister Andreas Scheuer laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung erst Mitte August 2019 auf der Gamescom versprochen hatte: "In jeder meiner Prioritätenlisten, die ich in meinem Ministerium zu vertreten habe, steht die Gamesförderung mit 50 Millionen im Haushalt 2020 an erster Stelle."
Dorothee Bär, die Staatsministerin für Digitalisierung, hatte auf der Spielemesse in Köln gesagt: "Ich setze mich persönlich dafür ein, dass Gaming auch als innovativer Wirtschaftszweig und deutsches Kulturgut noch weiter etabliert wird." Auf der Gamescom hatten auch die Generalsekretäre von CDU und SPD, Paul Ziemiak und Lars Klingbeil, für Fördermittel im Bundeshaushalt 2020 und darüber hinaus geworben..
Im Jahr 2019 sind für die Förderung der Spielentwickler in Deutschland erstmals Bundesmittel vorgesehen, und zwar 50 Millionen Euro. Die Branche war davon ausgegangen, künftig jedes Jahr einen derartigen Betrag zur Verfügung gestellt zu bekommen. Dass es so kommt, gilt mit jedem weiteren Schritt bei der Erstellung des Haushalts als unwahrscheinlicher.
Das weitere Verfahren sieht gutachterliche Stellungnahmen in den jeweiligen Fachausschüssen vor. Deren Beschlüsse werden an den Haushaltsausschuss und dann an den Bundestag weitergeleitet. Ende November folgen viertägige Beratungen im Plenum, endgültig verabschiedet wird das Haushaltsgesetz am 29. November 2019.
Für Spielentwickler ist allerdings schon die Planungsunsicherheit ein Problem. Das sagt der Branchenverband Game, aber auch Entwickler sind frustriert: "Startups laufen jetzt mit Ansage in ein hohes Insolvenzrisiko", schrieb Carsten Fichtelmann, Chef von Daedalic Entertainment, im Juni 2019 auf Facebook.
Die Branche ist der Auffassung, dass die Förderung dringend nötig ist - unter anderem, weil die Spieleindustrie als Schlüsseltechnologie in vielen anderen Ländern mit erheblichen Mitteln gefördert wird. In Deutschland sinkt der Marktanteil deutscher Produktionen seit Jahren, obwohl der Spielemarkt an sich wächst.
Nach Berechnungen des Branchenverbands Game blieben von 100 Euro, die hierzulande für Computer- und Videospiele ausgegeben wurden, zuletzt nur 4,30 Euro bei deutschen Entwicklern. Auch die Anzahl der Beschäftigten ist trotz des starken Wachstums in Deutschland gesunken: Aktuell gibt es 11.014 Beschäftigte bei Entwicklern und Publishern, das sind 5,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Wer im Jahre 2019 noch denkt, dass Politiker zu dem stehen, was sie sagen, dem ist eh...
Ich war meines Erachtens noch nicht einmal im Theater. Dennoch habe ich von der...
Das Problem ist wie gibt man dem Markt Stabilität/Bedeutung. Da können 10 Mio reichen...
Wenn man das Geld nur für die indirekte Finanzierung von dem nächsten Projekt hernimmt...