Elon Kelmendi verknüpft mit seinem Startup Wemovo Busunternehmen untereinander.
Elon Kelmendi verknüpft mit seinem Startup Wemovo Busunternehmen untereinander.

Wollen Reisende mit dem Bus von England über Frankreich nach Portugal fahren, müssen sie in jedem Land ein neues Ticket kaufen. Zusammenhängende Buchungen sind selten möglich. Dem ehemaligen Busunternehmer Elon Kelmendi war dieses Problem bewusst. Daher gründete er Wemovo.

Das Startup gibt Mobilitätsanbietern die Möglichkeit, Angebote von Partnerunternehmen in das eigene Liniennetz zu integrieren. So ermöglicht Wemovo beispielsweise dem Busunternehmen Regiojet in Tschechien, Tickets der Deutschen Bahn zu verkaufen. Und Eurolines in der Schweiz bekommt Zugang zum Liniennetz von Regiojet in Tschechien. „Wir verknüpfen die verschiedenen Buchungssysteme“, erklärt Kelmendi im Gespräch mit Gründerszene. Dadurch würden länderübergreifende Reisen einfacher oder überhaupt erst möglich.

Verkehrsunternehmen werden Ökosysteme

Wemovo will laut Kelmendi obendrein überregionale Reiseangebote mit städtischen Verkehrsbetrieben verbinden. „Verkehrsunternehmen werden zu eigenen Ökosystemen“, sagt der Gründer. Mit seinem Shared-Mobility-Konzept steht er allerdings nicht allein: Die Daimler-Tochter Moovel beispielsweise sammelt in ihrer App Anbieter von Carsharing, E-Scooter und Verkehrsverbunde. Auch das Hamburger Startup Wunder Mobility verfolgt eine solche Plattformstrategie. Die Vergleichsplattform Omio verkauft Reisen per Bus, Bahn oder Flugzeug an – allerdings ist hier die Kombination mehrerer Verkehrsmittel nicht möglich.

Lest auch

Der Mobilitätsmarkt ist riesig. Er werde sich gegenüber 2018 bis zum Jahr 2026 auf weltweit 335 Milliarden Euro fast verneunfachen, schätzt das Statistikportal Statista. Dass neue Anbieter hier eine Chance haben können, zeigt der Erfolg von Flixbus.

Wemovo arbeitet mit inzwischen 17 Angestellte seit vier Jahren an diesem Thema – weitgehend unter dem Radar der Öffentlichkeit. Um weiter zu wachsen, plant Kelmendi, in einer Finanzierungsrunde zehn Millionen Euro einzusammeln, wie der Gründer gegenüber Gründerszene bestätigt. Auch erste Gewinne seien auf dem Firmenkonto des Startups verbucht worden. Knapp 47.000 Euro erwirtschaftete das Portal nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr über seine Vermittlungsprovisionen. 

Bild: Wemovo