Die Daten für seine KI holt sich Endel aus dem Handy des jeweiligen Nutzers.

Stressreduktion und einen besseren Schlaf: Das will das Berliner Startup Endel mit seiner Musik-App erreichen. Dafür nutzt das Unternehmen eine komponierende Künstliche Intelligenz. Das Ergebnis ist immer ein anderes. Denn die KI erzeugt ihre Klänge mit Hilfe der persönlichen Nutzerdaten.

Dazu gehören Standort- und Wetterdaten sowie die jeweilige Herzfrequenz und Ortszeit. Diese Angaben holt sich die App aus den Sensordaten des Smartphones, Tablets oder der Smartwatch. Passend zu den Informationen schafft die KI eine Klangumgebung. Das ist eine endlose Melodie, deren Takt den Schritten oder der Herzfrequenz des jeweiligen Nutzers entspricht. Beeinflussen lässt sich die Musik nur durch die vier auswählbaren Modi „Relax“, „Focus“, „On-The-Go“ und „Sleep“.

Das Konzept des 2018 gegründeten Startups ist erfolgreich, wie die letzten Monate zeigen. Das Plattenlabel Warner schloss im Frühjahr 2019 einen Vertrag mit Endel. Daraufhin wurden 20 von der KI erschaffene Alben auf Musikstreamingdienste wie Spotify und Apple Music veröffentlicht. Erst vor wenigen Wochen hat Endel einen eigenen Kanal beim Gamer-Videodienst Twitch erstellt, über den die KI in Echtzeit Einschlafmusik für Spieler erstellt.

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Um ihren Reisekomfort zu erhöhen, hat die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) die Musik von Endel im Sommer dieses Jahres in ihr Inflight-Entertainment-System integriert. Und für Amazons smarten Lautsprecher Alexa gibt es ebenfalls einen Skill, um die KI-generierte Musik abzuspielen. Seit kurzem ist Endel auch für die Apple Watch verfügbar. Außerdem arbeitet das Startup mit The Coca Cola Company und Musikern zusammen, um ein Getränk zu vermarkten.

Endel kann in den App Stores heruntergeladen werden. Die ersten sieben Tage lässt sich die Anwendung kostenlos testen. Danach kostet die Nutzung der App jährlich 17,99 Euro.

Bild: Filo/Getty Images