Interview mit Thomas Reiter :
„Gib dir eine Routine und verfolge sie jeden Tag“

Von Sibylle Anderl
Lesezeit: 4 Min.
Durchgetaktete Arbeitstage mit atemberaubender Aussicht: Thomas Reiter 2006 auf der Internationalen Raumstation ISS
Fast ein Jahr verbrachte der ehemalige Raumfahrer Thomas Reiter in der Enge von Raumstationen. Im Gespräch berichtet er von seinen Erfahrungen – und erklärt, was wir heute zuhause daraus lernen können.
Herr Reiter, Sie waren insgesamt mehr als 350 Tage im Weltraum, davon rund 176 Tage an Bord der russischen Raumstation Mir und 166 Tage auf der Internationalen Raumstation ISS. Wie geräumig war es da?

Auf der russischen Raumstation Mir war es im Vergleich zur ISS schon eng. Ich habe gestern einmal versucht, die Quadratmeterzahl zu überschlagen. Insgesamt waren es fünf Module, die zusammengedockt waren. Die kommen ungefähr auf 60 Quadratmeter, aber man sollte sich keinen 60 Quadratmeter großen Raum vorstellen, denn die Module sind ja sehr eng: lange Gänge, 1,20 Meter breit, zehn bis zwölf Meter lang. Das Service-Modul war etwas breiter, das war gewissermaßen der Aufenthaltsraum.

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