Studie an Schulen :
„Kinder wirken eher als Bremsklötze der Infektion“

Von Stefan Locke, Dresden
Lesezeit: 4 Min.
Schüler einer vierten Klasse sitzen zu Beginn des Unterrichts Anfang Mai in Dresden auf ihren Plätzen.
Sachsen hat als erstes Bundesland nach dem Lockdown wieder mit dem Schulunterricht begonnen. Eine Studie zeigt: Neue Corona-Hotspots sind dadurch nicht entstanden. Nach den Sommerferien soll auch die Maskenpflicht entfallen.

Die Verbreitung des Coronavirus in Kindergärten, Schulen und Familien wurde bisher offenbar überschätzt. Eine Studie der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden, für die seit der Wiedereröffnung der Schulen in Sachsen im Frühjahr mehr als 2000 Schüler und Lehrer auf Antikörper getestet wurden, lieferte weder einen Beleg dafür, dass sich das Virus in Schulen besonders schnell verbreitet, noch dafür, dass es durch Kinder besonders häufig übertragen wird. „Es ist eher das Gegenteil der Fall“, sagte Studienleiter Reinhard Berner, Direktor der Poliklinik für Kinder und Jugendmedizin des Dresdner Universitätsklinikums. „Kinder wirken eher als Bremsklötze der Infektion. Nicht jede Infektion, die bei ihnen ankommt, wird auch weitergegeben.“

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.