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Top-5 über verschiedene Zeiträume Das sind die besten Schwellenländer-Aktienfonds

Schwellenländer-Schachfiguren
Schwellenländer-Schachfiguren: Werden sich Investments in den aufstrebenden Ländern in den kommenden Jahren als kluger Schachzug erweisen? | Foto: Sven Stoll mit Canva

Die Welt der aufstrebenden Nationen hat sich schon immer stark verändert. Durch die stetig fortschreitende Liberalisierung und den verbesserten Zugang werden Investitionen in Schwellenländer immer einfacher. Seit der MSCI Emerging Markets 1988 aufgelegt wurde, ist der Index, der damals nur zehn Länder umfasste, auf heute 24 Länder angewachsen.

Diese Ausweitung der Investitionsmöglichkeiten ist vor allem auf die positive Entwicklung in den vergangenen 20 Jahren zurückzuführen. Erstmals in der Geschichte ist der Anteil der vier Bric-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China am Welt-Bruttosozialprodukt mit knapp 32 Prozent sogar höher als der der G7-Staaten USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada. Diese erreichen zusammen nur 30,7 Prozent.

Länder wie Indien rücken allein aufgrund ihrer demografischen Entwicklung ins Zentrum der Weltwirtschaft. Noch in diesem Jahrzehnt will das Schwellenland mit seiner Wirtschaftsleistung Deutschland und Japan überholen und nach den USA und China zur drittgrößten Volkswirtschaft aufsteigen. Auch in China geht es wieder aufwärts. So ist die zweitgrößte Volkswirtschaft trotz der geopolitischen Spannungen mit den USA und dem Westen im ersten Quartal dieses Jahres überraschend stark gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent. Damit steigen auch die Hoffnungen im Rest der Welt, dass das Reich der Mitte wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren könnte.

 

Schwellenländer wachsen stärker als Industrieländer

Die Experten der Fondsgesellschaft Schroders gehen davon aus, dass das Wirtschaftswachstum der Schwellenländer in diesem Jahr deutlich über dem der Industrieländer liegen und auch 2024 relativ hoch bleiben wird. „Wir erwarten, dass das Wachstum der Schwellenländer das der Industrieländer um etwa vier Prozentpunkte übertreffen wird. Die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor der Industrieländer, die unter Umständen einer Straffung der Kreditbedingungen zur Folge haben werden, könnten die Outperformance der Schwellenländer sogar noch verstärken“, so David Rees, Leitender Ökonom für Schwellenländer bei Schroders.

Die Beschleunigung des Wachstums dürfte Chancen für Anleger eröffnen, da die Emerging Markets - vor allem im Vergleich zu den Börsen in den Industrieländern - über ein erhebliches Aufholpotenzial verfügen. Denn in den vergangenen Jahren spielte die Börsenmusik vor allem in den Industrienationen. Nicht zuletzt, weil der starke US-Dollar viele Firmen aus den Emerging Markets überproportional belastete, weil sie ihre Kredite in der US-Währung aufgenommen hatten und der Schuldendienst stieg. Doch diese Faktoren lassen nach. Schwellenländeraktien sind heute günstiger bewertet. Der Bewertungsabstand zu den Industrieländern hat sich in den zurückliegenden Jahren deutlich vergrößert. Während das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für den MSCI World heute im Durchschnitt bei 19 liegt, beträgt es für die Emerging Markets nur 12,8.

Schwellenländeranlagen gehen mit Risiken einher

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Doch auch wenn Anlagen in Schwellenländern ein hohes Gewinnpotenzial bieten, müssen sich Anleger der Risiken bewusst sein. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass reine Wachstumsaussichten noch lange keine Garantie für gute Renditen sind. „Die Performance der Emerging Markets war in diesem Jahrtausend wechselhaft. Ausgerechnet in den vergangenen 15 Jahren, als das Marketing-Trommelfeuer besonders stark war, zeigten die Schwellenländer eine überwiegend schwache Aktienperformance. Nur bis 2008 konnte mit ihnen eine überdurchschnittliche Rendite erzielt werden. Wer fünf Jahre investierte, wurde vor allem dank des Rohstoff-Superzyklus bis 2007 reich belohnt. Ab 2008 waren Anlagen in den Industrieländern dagegen deutlich ertragreicher“, betont Envestor-Chefredakteur und Ex-Morningstar-Analyst Ali Masarwah.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, in Grenzmärkte zu investieren. Die sogenannten Frontier-Länder sind noch unterhalb des Emerging-Market-Status angesiedelt, haben aber das Potenzial, eines Tages das Niveau der Schwellenländer zu erreichen. MSCI definiert für seinen MSCI Frontier Index derzeit 28 Länder als Frontier Markets. Darunter befinden sich etwa Nigeria, Vietnam oder Kasachstan. Eine Beimischung ins eigene Portfolio kann sehr interessant sein. So hat der Xtrackers S&P Select Frontier Swap seit April 2020 um 67 Prozent zugelegt, der iShares Core MSCI Emerging Markets IMI dagegen nur um 27 Prozent. Auch in diesem Jahr liegen die Frontier Markets mit plus 15,5 Prozent vor ihrem großen Bruder. Klassische Emerging-Markets-Aktien kamen bisher nur auf ein Plus von rund 6 Prozent.

Portfoliomanager können mit ihrem speziellen Know-how und ihrer Analysekompetenz in den Frontier Markets einen Mehrwert für Investoren schaffen. Denn die entsprechenden Länder werden von den großen Research-Abteilungen oft links liegen gelassen. Mit einem Engagement können Anleger in den fortgeschritteneren dieser Länder zum einen auf hohes Wirtschaftswachstum und Reformerfolge setzen.

Ranking: Die besten Schwellenländerfonds

In unserem Ranking haben wir die besten Portfolios über verschiedene Zeiträume zusammengestellt. Auf diese Weise wird sowohl über 20 Jahre als auch über zehn, fünf und drei Jahre ein detaillierter Überblick über die Fondsgewinner gegeben. Der beste Fonds über 20 Jahre überzeugte mit einer Performance von 485 Prozent. Über drei Jahre erzielte das beste Produkt eine Performance von 143 Prozent. Die jeweiligen Top-5 für die einzelnen Zeiträume stellen wir - beginnend mit drei Jahren - in der nachfolgenden Klickstrecke vor. Ein guter Indikator für die Stock-Picking-Fähigkeiten des Managements bei der Aktienauswahl sind Fonds, die über mehrere Perioden wiederholt in der Rangliste auftauchen. 

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