Der CFS Spotlight Mobility: Ist der CARpitalismus out?

Der CFS Spotlight Mobility: Ist der CARpitalismus out?

Der CFS Spotlight Mobility: Ist der CARpitalismus out?

Mein Haus, mein Boot, oder eben auch, mein Auto. Eine Philosophie, die nicht nur der deutschen Wirtschaft, sondern auch deren Gesellschaft Jahre, sogar Jahrzehnte lang als Leitsatz diente. Aber gibt es ihn noch, den Traum vom eigenen Auto? Wenn die Jugend nicht mal mehr viel Wert auf einen Führerschein zu legen scheint? Und was bedeutet das für die Automobilindustrie? Am Mittwoch, den 13. September diskutierten über 20 Experten aus der Mobilitätsbranche im Rahmen des coeo Customer Focus Summit Spotlight nicht nur darüber, wie wir uns in Zukunft fortbewegen, sondern auch was uns in Zukunft bewegt.

Über 20 Referenten, eine Vision

Wie genau sieht die Fortbewegung von morgen aus? Mit dieser Frage beschäftigten sich die geladenen Experten der Mobilitätsbranche im Rahmen des zweiten Customer Focus Summit Spotlight. Die Kulisse hätte dafür nicht passender sein können: Das Verkehrszentrum des Deutschen Museums in München. Es vereint die Anfänge der Fortbewegung auf dem Zweirad, stellt bahnbrechende Entwicklungen im Rennsport aus, bis hin zu Prototypen der E-Mobilität. Vor allem letzteres war dabei unter anderem Kernthema des diesjährigen CFS-Spotlights. Die Besonderheit des exklusiven Events: Ein Live-Publikum vor Ort, das eingeladen war, Fragen zu stellen, Diskussionen anzuregen oder eigene Erfahrungswerte einzubringen.

Problemstellung- und Lösung

Über das neunstündige Event hinweg beschäftigten sich die Speaker aus diversen Sparten der Mobilitätsbranche mit zehn übergeordnete Themen. Von der Straße auf die Schiene sowie über fortschrittliche Fortbewegung bis hin zu Konzepten für die Zeit des Stillstands, dem Parken, boten die Vorträge einen weitreichenden Aus- und Überblick. Oder kurz: Technologien, Produkte, Services.

Meike Wenzl, accilium GmbH, eröffnete den Vortragstag mit einem Überblick zu Trends in der Mobilität. „Verknüpft, digital, inklusiv“ lautete dabei ihr Titel. Schnell wurde jedoch deutlich, dass das Mobilitätssystem, wie es derzeit gestaltet ist, ganze Zielgruppen nicht berücksichtigt. Der Problemlösung näherte sich anschließend Sylvia Lier, TAF mobile GmbH, an. Sie präsentierte Modelle der „multimodalen Mobilität im ÖPNV“ und veranschaulichte, „warum ein Deutschlandticket allein nicht genügt“. Referent Tobias Glaß, Münchner Verkehrsgesellschaft mbH, beschäftigte sich am Nachmittag mit einer ähnlichen Thematik. Er beschrieb die „Innovationen im ÖPNV durch autonome Mobilität und digitale Vernetzung“.

Verena Schormüller, Münchner Verkehrsgesellschaft mbH & Meike Wenzl, accilium GmbH
Verena Schormüller, Münchner Verkehrsgesellschaft mbH & Meike Wenzl, accilium GmbH

Einen Einblick in den Status Quo der elektronischen Ladestationen offerierte Wulf Schlachter, DXBe Management & Strategieberatung. Nachdem er hierzu bereits am Vortag sein Wissen im intouch-Podcast teilte, referierte der Experte anlässlich des CFS Spotlight ebenfalls zum Thema: „Der lange Weg zum Massenmarkt: Ladeinfrastruktur in Deutschland, Europa und weltweit.“ Der Vortrag „Convenience in der Lade-App“ von André Moeller, Elli – A Brand of the Volkswagen Group, wagte einen Blick in die Glaskugel. Seine Überzeugung: Wer aus der Stadt aufs Land zieht, möchte nicht auf fortschrittliche Mobilität verzichten. Im Gegenteil. Eine Wallbox gehört zu jedem neu gebauten Haus. Selbst, wenn der Besitzer, wie er selbst, noch Cabrio ohne elektrischen Antrieb fährt. Die Frage dahinter: Wie gelingt die Abwicklung der Zahlung möglichst kundengerecht?

Den Kunden wissen lassen, was er will, bevor er es selbst weiß

Im Anschluss an die erste Pause des Tages präsentierte Steffen Palm, Leipziger Verkehrsbetriebe, ein Musterbeispiel der Mobilitätswende. Welche Push- und Pull-Faktoren muss sie beinhalten, um den öffentlichen Nachverkehr nicht nur attraktiv, sondern auch für jeden realistisch zugänglich zu gestalten? Ein entscheidender Punkt: Fingerspitzengefühl. Denn, so Palm, niemand wird gerne geschubst. Auch mit dem Thema Parken beschäftigten sich gleich mehrere Referenten. Sowohl Andreas Holzhauer, APCOA PARKING Deutschland GmbH, am Vormittag, als auch Debayan Chakraborty und René Arbeithuber von Valtech Mobility GmbH, am Nachmittag. In beiden Vorträgen wurde deutlich, wie viel Potenzial auch im „Stillstand“ der Mobilitätsbranche liegt. Der Konsens: Während hier schon fortschrittliche Konzepte bestehen, gilt es vor allem, die E-Mobilität zukünftig optimal zu integrieren.

Kristof Hecht, Sixt GmbH, vertrat auf dem CFS Spotlight einen Konzern, dessen Zielgruppe so vielfältig ist wie dessen Flotte. Das Familienunternehmen Sixt hat als einer der Ersten erkannt, dass der Besitz eines Autos nicht zwangsläufig die größte Individualität mit sich bringt. Im Gegenteil. Es geht auch hier darum, den Kundenservice optimal auszurichten, um dem Kunden nicht nur eines, sondern viele Angebote unterbreiten zu können. Dass die Umstellung der Flotte auf E-Mobilität ein Kraftakt sein kann, bestätigte auch Matthias Holder, E.ON Drive GmbH. Doch auch hier galt: Nicht schwarzmalen, sondern Innovation schaffen. In seinem Vortrag, „Ihr entspannter Weg zur elektrischen Flotte: E.ON Drive Electr“, veranschaulichte er, wie das praktisch gelingt.

Kristof Hecht, Sixt GmbH
Kristof Hecht, Sixt GmbH

Zurück in die Zukunft

In den Präsentationen der folgenden Herren ging es vor allem um Visionen. Während der Name bei Aike Meyer zu Natrup, EWE Go GmbH, und seinem Kollegen Jonas Gideon Klingmüller, wortwörtlich Programm war, präsentierte Henner Heistermann, Nitrobox GmbH, den Zuhörern das „Autofahren 4.0“. Smarte Entwicklungen im Abgleich mit der Realität. Was ist Wunsch? Was Wirklichkeit?

Während die Zuhörer hier einen gedanklichen Blick auf die Zukunft des Automobils werfen konnten, betraten andere Referenten die Straße der mobilen Zukunft auf zwei Rädern. Ihr Kerngeschäft: Fahrrad. Bereits am Vortag beschäftigten sich Experten mit der theoretischen Einbindung des Zweirads in den mobilen Alltag der Kunden. Sowohl Rolf Höring, BusinessBike GmbH, als auch Christian Springub, Dance GmbH, optimieren ihre Modelle im besten Sinne der Kundschaft. Sei es ein Jobrad als Anreiz innerhalb des Employer Brandsings oder als individuell gestaltbares Abo-Modell. Damit trafen Komfort auf Kostenersparnis. Und selbst hier stand das Stichwort Kundenservice über dem Besitz des Fortbewegungsmittels.

Christian Springub, Dance GmbH
Christian Springub, Dance GmbH

Nachts im Museum

Die wohl futuristischste Betrachtung auf das Thema Fortbewegung lieferte Dr. Regina Umbach. Treuen Begleitern des CFS ist die KI-Expertin des Meta Konzerns inzwischen ein vertrautes Gesicht. Neu war hingegen, was nicht nur zukünftig, schon jetzt möglich ist. Die Fortbewegung im digitalen Paralleluniversum hat längst begonnen. Und zudem den Übertritt in die reale Welt geschafft. Eine realistische Probefahrt, ohne das Haus zu verlassen? Ebenso wenig ein Problem, wie eine täglich neue Lackierung des Fahrzeugs – ohne auch nur einen Pinselstrich.

Dr. Regina Umbach, Meta
Dr. Regina Umbach, Meta

Wie sehr das Thema an- jedoch auch aufregen kann, verdeutlichte der abschließende Future-Talk am Abend. Moderator Dr. Rainer Demski diskutierte gemeinsam mit Veranstalter Sebastian Ludwig, coeo, und dessen Gästen zu deren mitgebrachten Thesen rund um das Tagesthema. Tatsächlich blieb es bei exakt einem Statement, dass Nicolas Pöltl, BNP Paribas Cardif , Meike Wenzl, accilium GmbH, Roland Jahn, cambio Mobilitätsservice GmbH & Co. KG sowie Verena Schormüller, Münchner Verkehrsgesellschaft mbH, gemeinsam mit dem Publikum innerhalb der anberaumten Zeit diskutieren konnten. Zu kontrovers, wie auch vielseitig war die Aussage zu betrachten. Und auch lud sie nicht nur zu einem Blick in die Zukunft, sondern auch in die Vergangenheit ein. Jeweils untermauert von Zahlen der Statistik. Um welche These es sich dabei handelte? In der On Demand Aufzeichnung des CFS Spotlight Mobility könnt Ihr hier in Kürze nachschauen.

Titelbild: © Newfinance Mediengesellschaft mbH

Summit

Der CFS | Customer Focus Summit ist der digitale Fachkongress für Customer Centricity.

Spotlight

Am 13. September geht es weiter mit dem interdisziplinären, hybriden Fachkongress rund um die Mobilität von morgen.

Podcast

Der Customer Focus Podcast „InTouch“, behandelt die aktuellen Entwicklungen rund um den Kunden im Zentrum unternehmerischen Handels.

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