Ärger wegen Datentausch: Kartellamt knöpft sich Facebook vor

Das Jahr 2019 beginnt mit neuem Ärger für Facebook

Das Jahr 2019 beginnt mit neuem Ärger für Facebook

Foto: JOEL SAGET / AFP
Von: Lars Petersen

Drei Jahre hat das Bundeskartellamt gegen Facebook ermittelt, jetzt steht die Entscheidung: Nach BamS-Informationen soll dem Konzern die Sammlung von Nutzerdaten in Deutschland teilweise verboten werden.

Konkret geht es dabei um den Datenaustausch mit Drittanbietern. Darunter fallen Twitter, Spiele-Apps und Webseiten-Betreiber, aber auch die Facebook-Töchter WhatsApp und Instagram.

Wenn diese bei sich Schnittstellen zu Facebook einbauen wollen (u.a. „Gefällt mir“-Button, Facebook-Login), dann bekommt der Internet-Riese laut Kartellwächtern darüber massenhaft Nutzerdaten, um sie dann mit dem jeweiligen Facebook-Konto zusammenzuführen.

Die Behörde kritisiert, dass der US-Konzern auf diese Weise seine marktbeherrschende Stellung missbrauche. Verbraucher blieben zudem oft im Dunkeln, was genau mit ihren Daten passiert.

Offen ist noch, wie streng Facebook die Behörden-Auflagen erfüllen muss: anstatt wie üblich sofort, will das Kartellamt offenbar eine Frist einräumen. Zu Details will sich die Behörde auf Anfrage nicht äußern, verweist auf das laufende Verfahren.

Sollte Facebook sich weigern, drohen Zwangsgelder von bis zu zehn Millionen Euro. Eine Facebook-Sprecherin kündigt gegenüber BamS bereits Widerstand an: Man teile die Ansichten des Kartellamtes nicht. „Wir werden diese Position auch weiterhin verteidigen.“ (lp)

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