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8. Juli 2022
Junge Leute: Interesse an fondsbasierten Produkten steigt
Young woman with a piggy bank on a yellow background

Junge Leute: Interesse an fondsbasierten Produkten steigt

YouGov hat im Auftrag der Swiss Life Deutschland untersucht, wie junge Leute gegenüber Finanzanlagen eingestellt sind und wie sie vorsorgen. Für Vermittler relevant: Auch junge Menschen schätzen Beratung bei Vorsorgethemen. Hier gelten insbesondere fondsbasierte Produkte als interessant.

YouGov hat im Auftrag der Swiss Life Deutschland bereits zum zweiten Mal eine Studie durchgeführt, in der es um Finanzen und Vorsorge insbesondere aus Sicht von jungen Menschen in Deutschland geht. An der repräsentativen Studie nahmen mehr als 4.000 Personen teil.

Generation Y schreibt sich hohes Finanzverständnis zu

Über alle Generationen hinweg behaupten demnach 58% der Deutschen von sich, über ein gutes bis sehr gutes Finanzverständnis zu verfügen. Insbesondere die Generation Y (geboren zwischen 1980 und 1993) zieht den Schnitt nach oben – ihre Selbsteinschätzung liegt bei 61% und ist in den vergangenen zwei Jahren um 4 Prozentpunkte gestiegen. Die Generation Z (geboren zwischen 1994 und 2010) hingegen schätzt ihre Kenntnisse zu 56% gut bis sehr gut ein – immerhin ein Plus von 8 Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2020.

Wichtige Informationsquellen

Persönliche Gespräche mit Beratern bzw. Beraterinnen sowie mit Verwandten und Freunden sind für alle Generationen nach wie vor die wichtigsten Informationsquellen, wenngleich Social Media und Finanz-Apps vor allem bei den jungen Befragten immer relevanter werden (+ 5–7% im Vergleich zu 2020).

Selbstständig abschließen nur bei einfachen Versicherungen

Wirklich eigenständig abschließen möchten die Menschen aber überwiegend nur Kfz-, Reise- oder Haftpflichtversicherungen. Bei komplexen Themen wie Altersvorsorge, Pflege- und BU wird Beratung notwendig. Gerade innerhalb der Generationen Z und Y liegt die Bereitschaft, selbstständig und online abzuschließen, hier bei unter einem Fünftel aller Befragten.

Aktien bei den Generationen Y und Z hoch im Kurs

Bei Investments hingegen, werden die Deutschen zunehmend mutiger. Gerade seit der Corona-Pandemie ist die Bedeutung der Aktienmärkte für die eigene Geldanlage der Menschen in Deutschland gestiegen. Sahen im Jahr 2020 erst 25% aller Befragten Chancen an den Aktienmärkten, ist dieser Wert nun auf 30% gestiegen – ausschließlich getrieben durch die Generationen Y (44%, +11 Prozentpunkte) und Z (47%, +15 Prozentpunkte). Investmentfonds haben 37% der jungen Leute (Generation Z und Y) im Portfolio. Einzelaktien besitzen indes nur 28% der Generation Z und 29% der Generation Y.

Offenheit gegenüber fondsbasierter Rentenversicherung

Angesichts von Krieg, Inflation, Klimakrise und Pandemie schätzen junge Leute insbesondere Aktien, Edelmetalle, Immobilien und ETFs als geeignet für die Geldanlage ein. Fest- und Tagesgeldkonten oder Sparbücher werden als gänzlich ungeeignet betrachtet. Mehr als die Hälfte der Generationen Z und Y steht auch fondsbasierten Rentenversicherungen offen gegenüber. Dieser Zustimmungswert ist seit der Vorgängerstudie 2020 um bis zu 13 Prozentpunkte deutlich gestiegen. Als besonders chancenorientiert zeigt sich die Generation Z: Ihre Bereitschaft, sogar deutlich mehr als 20% ihres Vermögens in aktienbasierte Anlagen im Rahmen der privaten Altersvorsorge zu investieren, hat sich binnen zwei Jahren verdoppelt.

Garantieprodukte sind out

Ebenso wie Sparbücher, sind auch Garantieprodukte in der Altersvorsorge derweil passé. 49% der Generation Z (+18 Prozentpunkte) und 48% der Generation Y (+7 Prozentpunkte) setzen lieber auf fondsbasierte statt klassische Privatrenten.

Nachhaltigkeit soll nicht die Rendite schmälern

Neben fondsgebundenen Produkten ist auch das Thema nachhaltige Finanzanlagen bei jungen Leuten gefragt. Während im Durchschnitt knapp 38% der Deutschen Nachhaltigkeit beim Abschluss von Finanzanlagen wichtig ist, liegt dieser Wert bei der Generation Y bei 42 % und in der Generationen Z sagt sogar mehr als jeder Zweite, dass ihm Nachhaltigkeit in diesem Kontext wichtig ist. Für Nachhaltigkeit aber auf Rendite zu verzichten – das kommt nur für knapp ein Drittel der jungen Menschen in Frage. (tku)

Bild: © Tierney – stock.adobe.com