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Panorama Kurioser Kontostand

„Rewe sagt Danke“ und „bucht“ 8,5 Milliarden Euro ab

„Rewe sagt Danke“ und „bucht“ 8,5 Milliarden Euro ab

Angelika Rouyer aus Oberbayern wollte eigentlich nur nachschauen, ob Geld auf ihrem Konto ist. Doch als sie ihre App fürs Online-Banking auf dem Smartphone öffnete, folgte der Schock.

Quelle: WELT/Laura Fritsch

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Eigentlich wollte Angelika Rouyer aus Oberbayern nur nachschauen, ob Geld eingegangen ist. Doch dann zeigte ihre Banking-App plötzlich eine Abbuchung von über 8,5 Milliarden Euro an. Dabei war Rouyer nicht einmal einkaufen gewesen.

Diesen Morgen wird Angelika Rouyer so schnell nicht vergessen. Die 33-jährige Oberbayerin saß am Freitag mit ihrem Sohn am Frühstückstisch. „Eigentlich wollte ich nur nachschauen, ob Geld auf meinem Konto eingegangen ist“, erinnert sie sich. Doch als sie ihre App fürs Online-Banking auf dem Smartphone öffnete, folgte der Schock: „Rewe sagt Danke“, stand da. Und direkt daneben eine unglaubliche Summe: 8.590.000.000,42 Euro.

Acht Milliarden, 590 Millionen Euro und 42 Cent.

Allerdings mit einem „-“ davor und als Lastschrift gekennzeichnet. „Mir ist schlecht geworden und die Semmel aus der Hand gefallen“, sagt die Mutter zweier Kinder über deren Schicksal zuerst die „Passauer Neue Presse“ berichtet hatte. Was war passiert?

Ihr seien zuerst die krudesten Gedanken gekommen, erzählt Rouyer am Mittwoch WELT immer noch ganz aufgeregt am Telefon: „Ich habe überlegt, ob mein Mann mit meiner EC-Karte bezahlt hat - oder ob ich sie vielleicht verloren habe und jemand damit Schindluder getrieben hat.“ Denn feststand: Sie selbst hatte in letzter Zeit nichts bei Rewe mit der Karte bezahlt. Schnell stand auch fest: Das Plastikkärtchen steckte sicher verstaut in ihrer Geldbörse und ihr Mann hatte auch nicht damit eingekauft.

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Schnell rief Rouyer also in der Zentrale des Supermarkts an. „Die haben mir das gar nicht geglaubt, haben mich ausgelacht“, sagt sie. „Die konnten auch nichts machen, weil der Fehler nicht bei ihnen lag.“ Das steht mittlerweile fest - und bestätigt auch Rouyers Bank, die Commerzbank. „Rewe hat mit dem Vorgang nichts zu tun“, teilt eine Pressesprecherin des Kreditinstituts auf WELT-Anfrage mit.

An ihre heimische Filiale in Freilassing im Berchtesgadener Land wandte sich am Freitag dann auch Rouyer. „Alleine hätte ich das gar nicht geschafft, ich war den ganzen Tag fast nicht ansprechbar.“ Deshalb nahm sie ihren Vater mit. Die Bankmitarbeiter hätten ihr aber erst einmal auch keine genaue Auskunft geben können, was schief gelaufen war. „Das ganze Wochenende war ich deshalb noch in Schockstarre“, sagt die Familienmutter. Am Freitagmittag sei ihr sogar das Essen für die Kinder auf dem Herd verbrannt.

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Doch am Montag folgte laut Rouyer endlich die endgültige Auflösung und Entwarnung: Weil Rouyer noch eine veraltete Online-Banking-App auf ihrem Handy installiert hatte, soll die rätselhafte Buchung angezeigt worden sein, heißt es vonseiten der Commerzbank. Auf dem Konto der Kundin habe es allerdings keine entsprechende Buchung gegeben. Auch deshalb, weil Rewe gar keinen entsprechenden Lastschriftauftrag eingereicht habe, der zu einer Belastung hätte führen können. Als Konsequenz des Fehlers benachrichtigte die Bank alle Nutzer der alten App, dass sie diese aktualisieren sollten.


Rouyers Konto wurde also offenbar nie tatsächlich mit über acht Milliarden Euro belastet. Der Schrecken sitzt dennoch nach wie vor tief. Von ihrer Bank hat die junge Frau nach der rätselhaften „nicht-reellen“ Buchung immerhin eine Entschuldigung und einen großen Blumenstrauß bekommen. Die Erklärung des Instituts stellt sie allerdings noch nicht zufrieden. Immerhin sei nach wie vor unklar, warum die Lastschrift überhaupt auf ihrem Handy auftauchen konnte.

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