Die Maskenpflicht an seinem Arbeitsplatz hat einem Barista aus San Diego erst einen unangenehmen Auftritt im Internet eingebracht, dann einen ganzen Haufen Trinkgeld.
In einem öffentlichen Video auf seinem Facebook-Profil erklärt Lenin Gutierrez, er habe kürzlich ganz normal in einer Starbucks-Filiale in der kalifornischen Stadt gearbeitet, als eine Kundin den Laden betrat – ohne Mund-Nasen-Schutz. Weil das Café eine entsprechende Richtlinie habe, fragte er die Frau, ob sie eine Maske dabeihabe, so der 24-Jährige. „Sie sagte: Nein, ich brauche keine.“
Danach habe er kaum Zeit gehabt, der Frau die Maskenpflicht zu erklären, bevor diese ausfallend geworden sei, Leute beleidigt habe – unter anderem als „Schafe“ – und ein Foto von ihm gemacht hätte. „Ich dachte, damit sei die Sache abgeschlossen“, sagt Gutierrez. „Ich hatte keine Ahnung, dass es zu dem hier führen würde.“
„Ich will zeigen, wie sehr ich es liebe und wie viel es mir gegeben hat“
„Dem hier“ war jede Menge Beifall im Internet. Denn die Frau postete zunächst das Foto von dem Barista mit einer wütenden Bemerkung, später stellte Gutierrez das Video mit seiner Version der Geschichte online. Unter beiden Beiträgen häuften sich Unverständnis gegenüber der Kundin und Unterstützung für den Barista.
Ein Nutzer startete sogar eine Crowdfunding-Kampagne mit dem Ziel, Trinkgeld für Gutierrez einzusammeln. Statt der beabsichtigten 1000 Dollar kamen darüber fast 90.000 zusammen – umgerechnet knapp 80.000 Euro.
Das Geld will Gutierrez, der sich in dem Video „aus tiefstem Herzen“ für die Spenden bedankte, in sein Hobby investieren und als Tanzlehrer durchstarten: „Ich will zeigen, wie sehr ich es liebe … Wenn ich das jemandem vermitteln könnte, wäre das einfach großartig – und damit das Leben dieser Person zu verändern, wie es (das Tanzen) meines verändert hat.“ Mithilfe des Online-Trinkgelds könne er „diesen Traum verwirklichen“.
Laut CNN will Gutierrez zudem einen Teil des Geldes spenden. Demnach kennen sich der Barista und der Organisator der Spendenkampagne nicht persönlich – dieser fand, Gutierrez sei „gemobbt worden, weil er das Richtige getan hatte“.