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Bosch stellt Schnelltest vor – Ergebnis in zweieinhalb Stunden

Wirtschaftsreporter
Bosch entwickelt Corona-Schnelltest

Bosch hat zusammen mit Randox Laboratories ein Analysegerät für Corona-Schnelltests entwickelt. Das Gerät könne zehn Atemwegserreger gleichzeitig innerhalb von zweieinhalb Stunden diagnostizieren.

Quelle: WELT

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Hoffnungsvolle Nachricht von Bosch: Der Digitalkonzern und Automobilzulieferer hat einen Covid-19-Schnelltest entwickelt. Er soll Ergebnisse in zweieinhalb Stunden bringen anstatt innerhalb von ein bis zwei Tagen – und ab April zur Verfügung stehen.

Der Digitalkonzern und Automobilzulieferer Bosch hat einen Schnelltest zur Erkennung des Covid-19-Virus entwickelt. Die neue Methode bringe Ergebnisse innerhalb von zweieinhalb Stunden, teilte Bosch am Donnerstag in Stuttgart mit. Üblicherweise müssten Patienten ein bis zwei Tage auf ein Ergebnis warten, das nach der Probenentnahme aus einem Labor kommt.

Der neu entwickelte Test soll von April an in Deutschland erhältlich sein, weitere europäische und außereuropäische Märkte sollen folgen. Angewendet werde der molekulardiagnostische Schnelltest auf dem Analysegerät Vivalytic von Bosch Healthcare Solutions: „Mit dem Bosch Covid-19-Schnelltest wollen wir einen Beitrag zur möglichst raschen Eindämmung der Corona-Pandemie leisten. Infizierte Patienten können schneller identifiziert und isoliert werden“, sagt Bosch-Chef Volkmar Denner.

Das Verfahren sei weltweit einer der ersten vollautomatisierten, molekulardiagnostischen Tests, der direkt von allen medizinischen Einrichtungen genutzt werden könne, teilt Bosch mit. Der Test könne am Ort der klinischen Behandlung durchgeführt werden. Transportwege, die wertvolle Zeit kosteten, entfielen.

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Patienten erhielten schnell Gewissheit über ihren Gesundheitszustand, infizierte Personen könnten umgehend identifiziert und isoliert werden: „Im Kampf gegen das Coronavirus ist Zeit einer der entscheidenden Faktoren. Eine zuverlässige, schnelle Diagnose direkt vor Ort ohne Umwege – das ist der große Vorteil unserer Lösung“, sagt Denner.

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Schnelltest
Quelle: Bosch

Der Schnelltest könne zehn Atemwegserreger gleichzeitig diagnostizieren und erfülle die Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), heißt es bei Bosch. In Labortests mit SARS-CoV2 habe das Verfahren Ergebnisse „mit einer Genauigkeit von über 95 Prozent“ geliefert, sagt Marc Meier, Geschäftsführer von Bosch Healthcare Solutions.

Nach Entnahme der Probe beim Patienten werde die Kartusche, die bereits sämtliche für den Test erforderliche Reagenzien enthalte, für die Analyse in das Vivalytic-Gerät eingeführt. „Das medizinische Personal kann sich während der Auswertung anderen Aufgaben widmen, beispielsweise der Behandlung von Patienten“, sagt Meier. „Die Handhabung des Analysegeräts ist zudem so anwenderfreundlich gestaltet, dass auch nicht speziell geschultes Medizinpersonal die Testauswertung zuverlässig durchführen kann.“

Mit einem einzigen Vivalytic-Analysegerät können nach Angaben von Bosch Healthcare Solutions bis zu zehn Tests innerhalb von 24 Stunden durchgeführt werden. Schon mit 100 Geräten ließen sich am Tag bis zu 1000 Tests auswerten. Angesichts der starken Ausbreitung des Covid-19-Virus schaffe Bosch mit dem Gerät schnell weitere Testkapazitäten.

Bosch ist der größte Automobilzulieferer der Welt. Vor allem die gesamte Steuerungselektronik für Fahrzeuge, aber auch Systeme zur Abgasreinigung stellen die Stuttgarter her. Ein weiterer wichtiger Zweig des Konzerns ist die Fertigung von Fabrikausrüstungen.

In den vergangenen Jahren hat Bosch seine Kapazitäten zur Herstellung von digitaler Hard- und Software stark ausgebaut. In diesem Zusammenhang wurde im Jahr 2015 das Tochterunternehmen Bosch Healthcare Solutions gegründet, das derzeit rund 120 Mitarbeiter beschäftigt. Bosch Healthcare Solutions bringt für seine Analysemethoden vor allem die Kompetenz von Bosch bei der Mikroelektronik und Vernetzung ein. Bei der Entwicklung des Covid-19-Schnelltests arbeitete Bosch Healthcare Solutions mit dem nordirischen Medizintechnikunternehmen Randox Laboratories zusammen.

Robert Koch-Institut dämpft Hoffnung auf Entwarnung

Die Zahl der Coronainfizierten steigt auch in Deutschland weiter an. Die Kriterien für Tests sollen nun gelockert werden. RKI-Chef Lothar Wieler dämpft allerdings die Hoffnung auf eine baldige Entwarnung.

Quelle: WELT/ Alina Quast

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