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Quartalsbericht Uber meldet Milliardenverlust

Vor dem Börsengang hatte der US-Fahrdienstvermittler gewarnt, vielleicht nie profitabel werden zu können. Nun hat Uber seinen Quartalsbericht vorgelegt - mit mehr als durchwachsenen Zahlen.
Uber-Logo auf einem Börsen-Bildschirm

Uber-Logo auf einem Börsen-Bildschirm

Foto: Richard Drew / AP

Die Vorbereitung des Börsengangs hat Uber kräftig Geld gekostet. Im ersten Quartal 2019 sei ein Verlust von einer Milliarde Dollar - umgerechnet 900 Millionen Euro - geschrieben worden, teilte der US-Fahrdienstvermittler mit. Im Vorjahreszeitraum hatte Uber noch einen Gewinn von 3,8 Milliarden verbucht. Das lag allerdings an hohen Sondererlösen durch Verkäufe von Auslandsbeteiligungen.

Das operative Geschäft des Taxikonkurrenten ist chronisch unprofitabel. Im vergangenen Quartal drückten hohe Kosten für die Vorbereitung des Börsengangs die Bilanz noch tiefer ins Minus.

Uber debütierte vor rund drei Wochen an der New York Stock Exchange. Bei der größten Börsenpremiere seit Jahren sammelte das Unternehmen rund 8,1 Milliarden Dollar ein und brachte es auf eine Gesamtbewertung von etwa 82 Milliarden.

Seitdem hat Uber an der Börse jedoch einen schweren Stand, die Aktie ist stark unter Druck geraten. Immerhin konnte das Unternehmen den Umsatz im Auftaktquartal im Jahresvergleich um deutliche 20 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar steigern und damit die Prognosen der Analysten leicht übertreffen. Auch der hohe Verlust lag im Rahmen der Markterwartungen. Uber hatte Investoren vor dem Börsengang gewarnt, möglicherweise nie die Gewinnzone zu erreichen.

Bei Anlegern kam der Quartalsbericht zunächst dennoch gut an, die Aktie legte nachbörslich zeitweise deutlich im Wert zu. Uber könnte Rückenwind gut gebrauchen, der Kurs notierte zuletzt rund zehn Prozent unter dem Ausgabepreis. Schon das Volumen das Börsengangs hatte wegen einer unerwartet schwachen Nachfrage nach den Aktien deutlich gestutzt werden müssen: Zunächst hatte Uber noch eine Gesamtbewertung von 100 Milliarden Dollar angestrebt.

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Uber dominiert den "Ride Sharing"-Markt für Fahrtenvermittlungen über Smartphone-Apps. Der größte Rivale heißt Lyft - auch dieses Unternehmen schreibt Verluste und tut sich an der Börse schwer. Uber betreibt zudem Services etwa für Essenlieferungen und Frachtvermittlung. Als Schlüssel zum Profit gelten auf Dauer vor allem Roboterautos, die Fahrer als Kostenfaktor überflüssig machen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter und ungewisser Weg.

kko/dpa
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