Weihnachtskampagne:
Peloton profitiert von Shitstorm-Kampagne
Dass auch vermeintlich noch so riesige Shitstorms Unternehmen oft überhaupt keinen Umsatz kosten, zeigt einmal mehr die Weihnachtskampagne der amerikanischen Sportgeräte-Marke Peloton.
Text: W&V Redaktion
6. Februar 2020
Mit der Kampagne "The Gift That Gives Back" handelte sich die Fitnessbike-Marke Peloton vor Weihnachten in den USA zwar einen riesigen Shitstorm ein, der sogar den Aktienkurs des Unternehmens in den Keller rauschen ließ. Doch die Kunden klickten dennoch eifrig auf den Bestell-Button für das smarte Trim-Dich-Fahrrad. Wie die DTC-Brand aus New York in ihrem Quartalsbericht veröffentlicht, stiegen die Umsätze im Jahresvergleich um 77 Prozent auf 466,3 Millionen Euro. Die Zahl der Fitness-Abonnenten, die für die Online-Fitnesskurse bezahlen, wuchs um 96 Prozent auf mehr als 712.000. Insgesamt zählt Peloton zwei Millionen Mitglieder.
Größter Umsatztreiber für die Marke ist die 30-tägige Testphase. Wem das Bike und die Kurse dann nicht zusagen, kann ohne jedes Wenn und Aber vom Rückgaberecht Gebrauch machen. Für Peloton war die Weihnachtskampagne die größte Omnichannel-Marketingaktion bislang. Das Budget für Marketing und Sales lag im vierten Quartal bei 160,5 Millionen Dollar - ein Plus von 61 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
In dem umstrittenen Commercial aus der Feder von Mekanism, das Anfang Dezember erschien, war eine schlanke Frau zu sehen, die für ihren Mann, der ihr ein Peloton schenkte, ein Videotagebuch führte. Kritiker führten an, dass bei einer so schlanken Frau kein Mann erwarten könne, dass sie noch mehr an ihrer Figur arbeite.
Allerdings gab es laut Peloton auch positives Feedback zur Kampagne. Für die Darstellerin im Spot, Monica Ruiz, zahlte sich die Präsenz ebenfalls aus. Sie spielte später auch noch in einer Gin-Werbung mit, die den Peloton-Spot auf die Schippe nahm.