Black Hat SEO


Black Hat SEO (dt.: Schwarzer-Hut-SEO) bezeichnet eine Vorgehensweise der Suchmaschinenoptimierung. Dabei wird bewusst gegen die Richtlinien von Google verstoßen, um bessere Rankings zu erreichen. Den Namen erhielt die Black Hat SEO aus dem Bereich der Westernfilme, wo der Widersacher oft einen schwarzen Hut trägt. Der Held wiederum einen weißen - was als Ursprung für White Hat SEO gilt.

Allgemeine Informationen zu Black Hat SEO

Mit dem Beginn der Kommerzialisierung des Internets haben sich Methoden etabliert, mit deren Hilfe Suchmaschinenergebnisse bewusst manipuliert werden sollen. Eingesetzt werden bei der Black Hat SEO (auch: blackhat SEO) überwiegend Spammethoden. Diese sind sehr weitreichend und können Techniken wie das Verwenden von Linkfarmen oder Text Hiding beinhalten. Angewendet werden aber auch eingriffsstärkere Methoden. Als Beispiel kann das automatisierte Setzen von Links genannt werden. Ziel ist es, durch automatisierte Softwareprogramme viele Links auf verschiedenen Seiten unterzubringen. Diese enthalten meist keine realen Inhalte, sondern sinnfreie, automatisch angelegte Texte. Hierbei erhofft man sich vor allem eine Steigerung der Linkpopularität.

Black Hat SEO Methoden

Es gibt viele verschiedene Methoden, um Black Hat SEO zu betreiben. Google selbst listet verschiedene Verfahren auf.[1]

  • Black Hat SEO mit Software: So gilt zum Beispiel die Software XRumer als weitverbreitete Black Hat SEO Spam-Methode, die für viele Webseiten eingesetzt werden kann. Hierdurch wird man automatisch in Foren angemeldet, um dort automatisiert Posts zur Verbesserung der Linkpopularität anzubringen.
  • Expired Domains: Manche SEOs versuchen durch den Kauf von Expired Domains die darauf eingehenden Links zum Linkaufbau zu nutzen. Meist werden dann Expired Domains auf das gewünschte Projekt verlinkt, um von hohem Trust der linkgebenden Seite zu profitieren.
  • PBN (Private Blog Network): Eine gängige Methode ist der Aufbau eines eigenen Blognetzwerks, innerhalb dessen Cross-Verlinkungen aufgebaut werden. Diese Verlinkungen können auch über sogenannte Satelliten-Domain erzielt werden.
  • Article Spinning: Hierbei werden vorhandene Texte mit automatisierten Programmen so abgeändert, dass neue, einzigartige Inhalte dabei entstehen sollen. Die massenhafte Produktion führt jedoch in der Regel zu minderwertiger Qualität.
  • Negative SEO: Einige Webseitenbetreiber nutzen in diesem Fall Black Hat Techniken, um konkret gegen die Konkurrenz vorzugehen und deren Webseiten mit voller Absicht aus dem Suchmaschinenindex zu verbannen. Hierzu zählt zum Beispiel das bewusste Setzen von Links auf Linktauschprogrammen auf die Seiten der Mitbewerber.
  • Linkkauf: In diesem Fall werden Verlinkungen von anderen Webseiten gekauft, um die Domain- und Linkpopularität zu stärken.
  • Cloaking: Bei dieser Methode wird Suchmaschinen eine andere Webseite gezeigt als Nutzern.
  • Doorway Pages: Dabei handelt es sich um Seiten, die zwischen die eigentliche Zielseite geschaltet werden, mit dem Zweck, Traffic zu erhalten.
  • Unsichtbarer Text: Diese sehr alte Black Hat Methode beruht darauf, für Nutzer unsichtbaren Text auf die Webseite zu stellen, der nur von Suchmaschinen gelesen werden kann.

Die hier vorgestellten Methoden zählen immer noch zu Black Hat SEO. Allerdings hat Google ebenso wie andere Suchmaschinen die Technik der Spamerkennung sukzessive verbessert. So sind vor allem die Google Updates Penguin und Panda, die heute zum Core-Algorithmus gehören, wichtige Etappen bei der Spambekämpfung.

Vor- und Nachteile

Vorteil der Black Hat SEO ist, dass Webseitenbetreiber die Möglichkeit bekommen, in kurzer Zeit an eine hohe Linkpopularität zu gelangen und einen großen Gewinn zu erzielen. Viele Webmaster machen davon Gebrauch, weil die Spam-Erkennung durch Suchmaschinen in der Regel eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Die Folge des Einsatzes von Black Hat SEO ist eine Abstrafung (Penalty) oder eine Verbannung aus dem Google-Index.

Der große Nachteil von Black Hat SEO besteht deshalb darin, dass Suchmaschinen derartige Techniken heute in der Regel sehr schnell erkennen. Der finanzielle Schaden bei einer Abstrafung der Webseite ist demnach meist größer als der Nutzen, der mit Black Hat SEO kurzfristig erzielt wurde.

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Webseitenbetreiber, die Black Hat SEO anwenden, rechnen meist damit, dass sie abgestraft werden und planen dies gezielt mit ein. Google straft nur eine bestimmte Anzahl von Webseiten ab. Manche Webseitenbetreiber nutzen diese Informationen und stellen mehrere Webseiten mit gleichen oder ähnlichen Inhalten online. Hierdurch besteht eine größere Chance, dass eine oder mehrere der Seiten übrig bleiben oder erst später aus dem Index ausgeschlossen werden.

Google sperrt Websites, die Black Hat SEO betreiben, nicht zwangsläufig. Zunächst werden betroffene Seiten aber deindexiert, das Ranking verschlechtert sich ebenfalls meist spürbar. Diese Maßnahmen können also einer Sperrung ähneln, da die Seite kaum noch aufgerufen wird. Speziell die Deindexierung bleibt bestehen, solange dagegen nichts unternommen wird. Man hat jedoch die Möglichkeit einer neuen Überprüfung, um diese zu erreichen, muss der Seitenbetreiber aber selbst tätig werden.

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Sonderfall Amazon

Eine besondere Rolle beim Black Hat SEO nimmt die Plattform Amazon ein. Denn bei der Suchmaschinenoptimierung wird Amazon gern genutzt, um mehr Zugriffe und bessere Rankings zu erzielen. Dies kann in Form von (provisionierten) Links passieren, aber auch durch Bewertungen.

Doch auf Amazon gibt es auch zahlreiche Bewertungen, die nicht von Kunden bzw. Käufern stammen, sondern die einzig zu dem Zweck geschrieben werden, Produkte im internen Ranking von Amazon nach oben zu bringen. Zuweilen sind solche Rezensionen so dilettantisch geschrieben, dass man den Zweck sofort erkennt. Manchmal tauchen auch plötzlich zahlreiche Rezensionen innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes (etwa innerhalb von nur wenigen Stunden) auf. Oder sie passen nicht einmal zum Produkt, um das es eigentlich geht.

Man könnte diese Praxis auch als Black Hat SEO bezeichnen, allerdings betrifft es in erster Linie die Seite von Amazon. Das Unternehmen unternimmt leider nicht viel, um derartige „Fakes“ zu unterbinden.

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Spambekämpfung durch Google

Google versucht stets mit Updates seiner Algorithmen wie dem Panda Update, intensiv gegen solche unerlaubten Techniken vorzugehen. Durch das Panda Update wurde beispielsweise ein Algorithmus entwickelt, der auf das Herausfinden von doppeltem oder kopiertem Content ausgelegt war. Auch wird damit gegen Webseiten vorgegangen, die Linkspamming betreiben. Das auf Panda folgende Penguin Update baute den Algorithmus noch weiter gegen Webspam aus.

Überlagerungen von White Hat SEO und Black Hat SEO

Durch die zahlreichen Vorschriften in den Google Webmaster Richtlinien ist es schwer für Webseitenbetreiber, vollständig frei von Verstößen zu handeln. Jeder Ansatz eines unnatürlichen Linkaufbaus für eine Verbesserung des Rankings oder der versuchten Steigerung der Linkpopularität stellt bereits ein Hintergehen der White Hat SEO dar. Um dem Webseitenbetreiber einen weiteren Spielraum zu ermöglichen, werden deshalb Abstufungen beim Grad des Verstoßes getroffen. Dabei handelt es sich weder um vollkommen Guideline-konforme Suchmaschinenoptimierung, jedoch genauso wenig um einen Verstoß gegen die Richtlinien. Dieser Übergangsbereich wird mit dem Begriff der Grey Hat SEO gekennzeichnet. Viele Webseiten der SEO-Branche fallen in diesen Bereich. Allerdings sind die Aussichten auf dauerhaften Erfolg nicht zwingend positiv. Denn wer auf diesen Graubereich setzt, setzt auf die (noch) vorhandene Inkompetenz der Suchmaschinen. Da diese ihre Algorithmen jedoch immer schneller verbessern, ist es meist nur eine Frage der Zeit, bis „Grey Hat Techniken“ ebenfalls wirkungslos werden.

Einzelnachweise

  1. Quality Guidelines support.google.com Abgerufen am 29.01.2017
  2. das sind die schlimmsten konsequenzen bei black hat seo/ online-solutionsgroup.de Abgerufen am 07.12.2021
  3. hack amazonrezensionen verwirrung fehler oder kalkuel onlinemarketing.de Abgerufen am 07.12.2021

Weblinks