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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Google zeigt Links zu Drittanbietern wie Tripadvisor in den Local SERPs

Google zeigt Links zu Drittanbietern wie Tripadvisor in den Local SERPs

Niklas Lewanczik | 24.02.20

Google experimentiert mit Local SERPs, die andere Quellen für lokale Suchergebnisse prominent anzeigen. Damit könnte die Suchmaschine die EU besänftigen wollen.

Bei der lokalen Suche über Google sehen einige User in Europa über den Suchergebnissen Links zu Konkurrenzverzeichnissen wie Yelp oder Tripadvisor. Dieser Hinweis auf Ergebnisse bei Dritten könnte getestet werden, um etwaigen weiteren Vorwürfen der EU hinsichtlich eines Marktmissbrauchs frühzeitig den Nährboden zu entziehen.

Infos von mehreren Seiten über die lokale Google-Suche

Google hat sich noch nicht offiziell zu einem möglichen Test in den SERPs geäußert, bei dem Links zu Drittanbietern von lokalen Suchergebnissen auftauchen. Allerdings experimentierte das Unternehmen bereits im April 2019 in Deutschland mit der Anzeige von Drittanbietern wie DasOertliche oder Das Telefonbuch. Nun berichtet Greg Sterling bei Search Engine Land von einem erweiterten Test, der in einigen Ländern in Europa – darunter Frankreich, Belgien oder Spanien – live sein soll. Bei diesem Test tauchen noch über den Suchergebnissen in den Local SERPs Links zu Anbietern wie Yelp auf, die dem User die Option geben, ähnliche Ergebnisse zu seiner Suchanfrage dort anzuschauen. Per Tweet machte auch der Local SEO Consultant Tim Capper darauf aufmerksam.

Wir selbst können die Anzeige über Desktop bereits reproduzieren. Die Anbieter Tripadvisor und Yelp werden prominent aufgelistet.

Screenshot Google SERPs: Links zu Drittseiten tauchen in den lokalen Suchergebnissen bei Google auf
Links zu Drittseiten tauchen in den lokalen Suchergebnissen bei Google auf, Screenshot Google

Manchmal tauchen die Hinweise direkt unter der Suchleiste auf, manchmal auch unter den ersten Listings.

Reaktion auf von EU verhängte Milliardenstrafe?

Die Nennung von Konkurrenzanbietern im Local-SERP-Bereich könnte Google als Reaktion auf kartellrechtliche Untersuchungen der EU-Kommission ausgelegt werden. Im Juni 2017 verhängte diese für Google eine Strafe in Höhe von 2,42 Milliarden Euro. Grund war ein Missbrauch der eigenen Marktmacht im Kontext des Bereichs Google Shopping. Neben der Zahlung musste Google zu jener Zeit auch dafür sorgen, dass Konkurrenzunternehmen in den SERPs fair behandelt werden:

Google has to apply the same processes and methods to position and display rival comparison shopping services in Google’s search results pages as it gives to its own comparison shopping service.

In der Meldung von 2017 kündigte die EU-Kommission ebenso an, weitere Bereiche der Google-Suche auf einen Marktmachtmissbrauch hin zu untersuchen, während die Strafforderung im Kontext von Google Shopping als Präzedenzfall angesehen wurde. Die Anzeige von anderen Anbietern von Informationen für die lokale Suche könnte Google nun vor einer weiteren möglichen Strafe bewahren, da das Unternehmen argumentieren kann, der Konkurrenz in den Local SERPs angemessen Raum zu geben.

Welche Anbieter dabei auftauchen, scheint durch einen Algorithmus festgelegt zu werden. Die neue Version der Local SERPs ist seit einigen Tagen und bei diversen Usern in Europa verfügbar. Die Verbindung zu Kartellrechtsprüfungen der EU bleibt bisher unbestätigt, liegt aber nahe. Ob die Ergebnisseiten dieses Layout beibehalten werden, ist ebenfalls noch unklar. Für Anbieter wie Tripadvisor, Yelp, Quandoo und Co. ist der Test zunächst aber allemal von Vorteil, weil er ungeahnten Zusatz-Traffic bedeuten könnte.

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