Gesundheitsmythen: Aufklärung in 6 Schritten

Gesundheitsmythen: Aufklärung in 6 Schritten

Zwischen Popeyes Spinatkonsum, versalzenen Speisen und dem Verdauungsschnaps gibt es Dutzende von Mythen rund um die Gesundheit. Einige davon halten sich bereits seit Jahrzehnten. Doch was steckt tatsächlich dahinter und wie geht es „richtig“?

Nitrat im Spinat

Welche teils unglaubliche Wirkung Spinat entfalten kann, zeigte nicht zuletzt die Cartoon-Figur Popeye ganzen Generationen. Für Heran- und Erwachsene ist Spinat tatsächlich ein kulinarisches Powerhouse, doch bei Säuglingen und Kleinkindern bis drei Jahren besteht ein gewisses Risiko. Und zwar können verschiedene Gemüsearten, darunter Spinat, Salat und Rote Beete, hohe Mengen an Nitrat enthalten. Aus Nitrat wiederum kann der menschliche Körper Nitrit bilden, das den Transport von Sauerstoff im Blut behindert. Sollten also Säuglinge und Kleinkinder übermäßig viel Spinat pro Tag essen, kann das zu Sauerstoffknappheit führen.

Die Legende vom Verdauungsschnaps

Der Irrglaube: Schnaps hilft bei der Verdauung. Der „Verdauungsschnaps“ sorgt zwar kurzfristig für eine entspanntere Magenmuskulatur und löst ein angenehmes Gefühl aus, allerdings verzögert er tatsächlich die Verdauung. Die Barmer rät stattdessen zum Teekonsum. Fenchel- oder Pfefferminztee eignen sich besser zum Anregen der Verdauung als Schnaps.

Gesündere Schokolade

Die dunkle Schokolade ist ein Sonderfall. Obwohl klar ist, dass es sich um eine Süßigkeit handelt, halten viele Deutsche dunkle Schokolade für gesünder als Vollmilchschokolade. Der Grund dafür ist der hohe Kakaogehalt in der dunklen Variante: Die darin enthaltenen Stoffe können sich positiv auf Herz und Kreislauf auswirken, die Blutgefäße elastischer machen und den Blutdruck leicht senken. Je mehr Kakao in der Schokolade enthalten ist, umso mehr verstärkt sich dieser Effekt.

Doch Achtung: Trotzdem hat dunkle Schokolade einen hohen Kalorienanteil. Außerdem ist der Fettgehalt höher als bei Vollmilchschokolade. Bei übermäßigem Verzehr ist darum auch dunkle Schokolade gesundheitlich bedenklich.

Eier, wir brauchen Eier

Zu viele Eier erhöhen den Cholesterinspiegel. Soweit der gängige Glaube. Tatsächlich kann der menschliche Körper die eigene Cholesterinproduktion bremsen, wenn er zu viel davon über die Nahrung erhält. Laut der Herzstiftung beeinflusst der Cholesteringehalt eines einzelnen Nahrungsmittel den Cholesterinspiegel im Blut allerdings weniger als die Art und Menge der grundsätzlich verzehrten Nahrungsfette. Das bedeutet: Wer auf eine gesunde Ernährung achtet und ausreichend Sport treibt, für den ist auch das Frühstücksei kein Problem.

Kritik am Kaffeekonsum

Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke der Welt. Im Schnitt trinkt jeder Deutsche 150 Liter pro Jahr. Drei bis vier Tassen am Tag wirken sich generell positiv auf die Gesundheit aus, allerdings müssen zum Beispiel schwangere Frauen den Konsum einschränken. Zu viel Kaffee kann die Gesundheit des ungeborenen Kinds beeinträchtigen. Zu den möglichen Folgen gehören ein zu niedriges Geburtsgewicht oder Frühgeburten.
„Übermäßiger“ Kaffeekonsum kann einer Untersuchung des American Journal of Clinical Nutrition das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen.

Pflanzlicher Zucker ist besser

Der süßeste Mythos auf der Liste: Viele Menschen glauben, dass Kokosnusszucker, Agaven-Nektar, Roh- und Fruchtzucker gesünder sind als der handelsübliche Zucker. Früher wurde Fruchtzucker auch Diabetikern empfohlen. Heute ist jedoch bekannt, dass Fruchtzucker und Traubenzucker einfach nur Bestandteile von Saccharose sind – also Haushaltszucker. In großen Mengen kann Fruchtzucker die Leber schädigen und zu einer Fettleber führen. Heutzutage gibt es bereits Kinder, die daran leiden. Das heißt nicht, dass Fruchtzucker vermieden werden sollte; natürlich sollte Obst Bestandteil eines ausgewogenen Ernährungsplans bleiben.

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