Lachen ist gesund: Von Evolution und Endorphinen

Lachen ist gesund: Von Evolution und Endorphinen
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„Lachen ist eine körperliche Übung, wertvoll für die Gesundheit“, soll einst Aristoteles gesagt haben. Kinder lachen um ein Vielfaches mehr als Erwachsene. Woran liegt das? Und was bedeutet das für unsere Gesundheit? Ein Blick hinter die Lachmuskeln.

Eine Geschichte des Lachens

Vor vielen tausend Jahren war das Lachen ein Verteidigungsmechanismus. So schreibt es jedenfalls das Berkeley Well-Being Institute in den USA. Menschen hatten das Lachen damals verwendet, um anderen Mitgliedern ihrer Gruppe zu signalisieren, sie befänden sich in Sicherheit. In unseren Tagen als Jäger und Sammler war das Leben noch nomadisch und Gruppen von Menschen hielten sich in wechselnden Umgebungen auf. Darum sahen sie sich regelmäßig neuen Herausforderungen ausgesetzt und lebten teils auch in denselben Regionen wie Tiere, die den Menschen sonst jagten.

Einige evolutionäre Nachforschungen gehen davon aus, dass Menschen in Zeiten der Entspannung gelacht haben, was dazu geführt hat, dass uns das moderne menschliche Gehirn lachen lässt, wenn wir amüsiert oder entspannt sind. Genau wie das Gähnen ist auch das Lachen ansteckend. Menschen lachen mit einer 30-mal höheren Wahrscheinlichkeit, wenn wir in Gesellschaft mit anderen Menschen sind, als es allein der Fall ist.

Chemie hinter Gelächter

Dieses evolutionäre Erbe hat sich bis heute gehalten. In den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts fanden Wissenschaftler heraus, dass wir normalerweise nicht aus Freude heraus lachen, solange wir uns nicht in einer sicheren Umgebung befinden – oder in Gesellschaft von Menschen, in deren Näher vor uns wohl fühlen. Im Schnitt lachen Erwachsene etwa 20 Mal am Tag. Untersuchungen aus dem Jahr 1933 legen nahe, dass Gelächter heute hauptsächlich eine Reaktion zum Ausdruck von Euphorie darstellt. Lachen führt zu einer Ausschüttung von Endorphinen, die wiederum Dopamin im Körper freisetzen – ein chemischer Botenstoff, der unsere Stimmung verbessert. Dazu später mehr.

Kinderlachen: Zukunftsmusik

Kinder lachen durchschnittlich 400 Mal am Tag, also um ein Vielfaches häufiger als Erwachsene. Gelächter von Kleinkindern geschieht durch eine Form von fröhlicher Stimulation und kann den Eltern als Bestätigung dafür dienen, dass das Baby sich wohl fühlt. Die Michigan State University rät Eltern von jungen Kindern dazu, große Sorgfalt auf die Entwicklung des Humors ihres Nachwuchses zu achten. Eltern sollten nicht davor zurückschrecken, mit ihren Kindern zu „blödeln“, viel Spaß zu haben und jeden Tag etwas Neues zu finden, worüber es sich zu lachen lohnt.

Und wenn Kinder sich mal über etwas amüsieren, das durch die erwachsene „Linse“ vielleicht nicht so komisch ist, können Eltern darauf in einem ruhigen Ton hinweisen. Sie müssen erklären, wann das Lachen okay ist und wann nicht – die Kinder werden sich das schon merken. Es ist wichtig, dass Kinder den Unterschied zwischen mit jemandem oder über jemanden zu lachen kennen. Aber sie sollten auch wissen, dass es in Ordnung ist, über sich selbst zu lachen und sich nicht immer allzu ernst zu nehmen.

Lachen ist gesund

Welche gesundheitlichen Auswirkungen regelmäßiges Lachen haben kann, stellt nicht nur das alte Sprichwort „Lachen ist gesund“ fest. Zu den konkreten gesundheitlichen Vorteilen gehören vor allem diese vier Faktoren:

  1. Stressbewältigung: Mit Freunden und Familie eine lockere und fröhliche Zeit zu verbringen, kann das Stresslevel drastisch reduzieren.
  2. Soziale Bande: Sei es das gemeinsame Lachen mit Freunden oder ein ähnlicher Sinn für Humor im Partner – Humor und Gelächter können starke Bande zwischen zwei Menschen herstellen. Menschen sind von Natur aus soziale Lebewesen.
  3. Mehr Sauerstoff für den Körper: Gelächter bringt auf ganz natürliche Weise mehr Sauerstoff in den Organismus. Das senkt die Herzfrequenz auf ein gesundes Level und stimuliert das Nervensystem.
  4. Das wiederum führt langfristig zu einem gesünderen Herzen. Gelächter minimiert die Ausschüttung von Stresshormonen, senkt das Risiko für Arterienentzündungen und erhöht „gutes“ Cholesterol im Blut.

Und mit einem gesünderen Herzen sinkt letztendlich auch das Risiko für Herzanfälle oder -infarkte.

Lachen in der Versicherungs- und Finanzbranche

Und was gibt es in der Versicherungsbranche zu lachen? Dazu haben wir drei Makler befragt. „Ich habe im Alltag tatsächlich richtig viel zu lachen“, sagt beispielsweise Franziska Zepf, Geschäftsführerin von Premius Makler. „Darum fällt das auch immer so auf, wenn ich mal keinen so besonders guten Tag habe und ohne mein Lachen unterwegs bin. Was mich zum Lachen bringt: Wenn mein Team und ich Videos für Social Media aufnehmen und einen Outtake nach dem anderen produzieren. Oder wenn Emma (eine Hündin, Anm. d. Red.) von Schreibtisch zu Schreibtisch wandert, um auch ja nicht zu wenig gestreichelt zu werden, oder unsere Wochenhighlights, die wir in den Team-Meetings vorstellen.“

Für Patrick Wörner, Kletter-Experte und Geschäftsführer von Climber Protect, ist das Lachen eine Sache des Zusammenseins. „Mich bringt im Alltag meine Partnerin zum Lachen und ich sie. Das haben wir uns zur täglichen Aufgabe gemacht, weil ein Tag ohne Lachen ein vergeudeter Tag ist!“

Und der Bankrocker Stephan Heider sagt dazu: „Zum Lachen bringen mich meine Kunden. In Gesprächen ist die Stimmung oft gut und wir witzeln herum. Außerdem finde ich die Meme-Gruppe auf Facebook superlustig – und kann auch über mich selbst lachen. Mit andern lacht es sich allerdings immer leichter.“

Titelbild: © Jacob Lund / stock.adobe.com